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Carlo Tavecchio ist an der Macht.

Foto: Reuters/Bianchi

Trotz eines Rassismus-Eklats um ihn ist Carlo Tavecchio am Montag zum neuen Präsidenten des italienischen Fussball-Verbandes (FIGC) gewählt worden. Der umstrittene 71-Jährige benötigte dafür zwar drei Wahlgänge, setzte sich am Ende aber mit 63,6 Prozent der Stimmen gegen Demetrio Albertini durch.

Tavecchio, der bisherige Präsident des Amateurliga-Verbandes, wird Nachfolger von Gian Carlo Abete. Dieser war nach dem enttäuschenden Aus Italiens in der Gruppenphase der WM in Brasilien Ende Juni zurückgetreten.

Aufgefallen

Einen groben verbalen Fehltritt hatte sich Tavecchi Ende Juli geleistet. Der Präsidentschaftskandidat sagte in einer Diskussion über ausländische Profis: "England identifiziert die Spieler, wenn sie kommen, damit nur Profis spielen. Bei uns hingegen kann 'Opti Poba', der vorher Bananen gegessen hat, plötzlich Stammspieler bei Lazio werden."

Obwohl der Weltverband (FIFA) eine Untersuchung des Falls gefordert hat und Tavecchio für die Aussage heftig kritisiert worden ist, sprach sich nun ein Großteil der wahlberechtigten Vertreter der Vereine, Schiedsrichter, Trainer und Spieler für ihn aus.

Eine der ersten Aufgaben Tavecchios wird es sein, einen neuen Nationaltrainer und Nachfolger für den ebenfalls nach der WM zurückgetretenen Cesare Prandelli zu finden. Schon am 4. September tritt die "Squadra Azzurra" zu einem Testspiel gegen den WM-Dritten Niederlande an. Fünf Tage später folgt das erste EM-Qualifikationsspiel gegen Norwegen. (APA, 11.08.2014)