Arthrose ist die weltweit am meisten verbreitete Gelenkerkrankung.

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Die in der Orthopädie bei Knieschmerzen oft eingesetzten Spritzen sowie Spiegelungen sind einer Studie zufolge häufig wirkungslos. Für den "Faktencheck Gesundheit" der Bertelsmann-Stiftung hatte das Harding-Zentrum für Risikokompetenz am deutschen Max-Planck-Institut in Berlin aktuelle Berichte analysiert.

Gelenkspiegelungen (Arthroskopien), Hyaluron- und Kortikoid-Injektionen zeigten demnach bei Arthrose nur einen sehr begrenzten Nutzen, heißt es in der Analyse. Risiken, die mit den Eingriffen verbunden sind, seien zudem oft unzureichend erforscht.

Weit verbreitet

Arthrose ist die weltweit am meisten verbreitete Gelenkerkrankung. Etwa jeder dritte Mann und jede zweite Frau über 60 Jahre sind von Knieschmerzen betroffen, häufig leiden sie an Arthrose.

"Spritzen und Spiegelungen sind auf längere Sicht häufig wirkungslos", sagt Gerd Gigerenzer, Direktor des Harding-Zentrums. "Ihr Nutzen wird allzu oft überschätzt und die verbundenen Risiken, wie etwa Entzündungen, Schwellungen oder die Verletzung von Gefäßen ausgeblendet."

Die Studie empfiehlt, zunächst konservative Maßnahmen wie Abnehmen, gelenkschonende Aktivitäten, Physio-, Ergo- und physikalische Therapie. (APA, derStandard.at, 11.8.2014)