London - Nach dem Tauziehen um die letzte Ruhestätte für den englischen König Richard III. steht nun auch das Datum für die Beisetzung fest: Die Gebeine des 1485 auf dem Schlachtfeld gefallenen Königs sollen am 26. März kommenden Jahres bestattet werden, wie die Universität Leicester am Donnerstag mitteilte.

Die Zeremonie in der Kathedrale von Leicester stellt den Höhepunkt einer Reihe von Veranstaltungen zur Würdigung des Königs dar, der spätestens seit William Sheakespeares gleichnamigem Stück ein überaus schlechtes Image hat, das ihm jedoch nicht unbedingt gerecht wird.

Die sterblichen Überreste Richards III. sollen zunächst in der Universität von Leicester in einen Sarg aus Blei gebettet und anschließend durch die Dörfer gefahren werden, in denen der König seine letzten Tage verbrachte. Geplant ist auch ein Zwischenstopp auf dem Schlachtfeld von Bosworth westlich von Leicester, wo Richard III. im Kampf fiel. Anschließend soll der Sarg in die Kathedrale gebracht und dort drei Tage lang aufgebahrt werden.

Die Wiederentdeckung

Die Gebeine des Königs waren 2012 bei Bauarbeiten für einen städtischen Parkplatz in Leicester gefunden wurden. Moderne Erbgut-Analysen konnten anhand von DNA-Spuren die Zuordnung zu dem vor mehr als 500 Jahren tödlich verletzten König klären.

Anschließend kam es zu einem langwierigen Streit um den Ort der Beisetzung. Weitläufige Nachfahren hatten den High Court in London eingeschaltet, um zu erreichen, dass der König in der Kathedrale von York beigesetzt werde. Die Archäologen hielten es hingegen für naheliegend, Richard III. in Leicester selbst beizusetzen. So urteilteschließlich auch der High Court. (APA/red, derStandard.at, 8. 8. 2014)