Brüssel - Der bisherige Anteil von Frauen-Nominierungen für die neue EU-Kommission unter Jean-Claude Juncker sei zu gering und nicht akzeptabel, erklärte der ÖVP-Delegationsleiter im Europaparlament, Othmar Karas, am Donnerstag. Es sei aber derzeit noch kein abschließendes Urteil möglich.

"Es macht keinen Sinn, auf Gerüchte zu reagieren, solange der Nominierungsprozess nicht abgeschlossen ist, Juncker nicht das gesamte neue Team vorgestellt hat und solange nicht die Kompetenzüberprüfung bei den Hearings im EU-Parlament stattgefunden hat", erklärt Karas. Die aktuelle Debatte zeige jedoch, wie wichtig es sei, ein "völlig neues Nominierungsverfahren" zu entwickeln. Jedes EU-Land sollte vier Kandidaten vorschlagen, zwei Frauen und zwei Männer.

Erst fünf Frauen fix

Von den 28 EU-Staaten haben bisher alle außer Belgien ihre Nominierungen abgegeben. Demnach gelten erst fünf Frauen als fix in der neuen Brüsseler Behörde. Der designierte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bemüht sich derzeit noch, mehr Frauen in sein Team zu bekommen. Nach den vorliegenden Nominierungen dürften es aber maximal acht werden. Bisher sind neun Frauen in der scheidenden Kommission von Präsident Jose Manuel Barroso. Das Europaparlament hatte zuletzt gedroht, bei einem geringerenFrauenanteil als bisher der Kommission nicht zuzustimmen. (APA, 8.8.2014)