Golf. R. Steht R für Racing? Für Rallye? Egal. R steht für rasant, sagen wir einmal. Die Fakten: 300 PS. Und der Tacho ist bis 300 km/h angeschrieben. Das weckt Erwartungen. Tatsächlich sind 250 km/h möglich, zumindest auf der Rennstrecke oder auf deutschen Autobahnen.

foto: volkswagen

Als endlich erwachsener Mensch in einem Golf R gewinnt man rasch auch wieder jugendliche Freunde. Die Burschen und Mädels, die in einem GTI sitzen, wissen die inneren Werte des Golf R richtig zu deuten und zu schätzen, sie fahren auf der Autobahn vor oder hinten nach, betätigen die Lichthupe, gerne auch die andere Hupe, sie winken und halten den erhobenen Daumen aus dem Seitenfenster.

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Gelassen gewährt man der Jugend ihren Jubel und die Begeisterung, man nickt freundlich aus dem Fenster, jawohl, 300 PS, und man weiß: Im GTI bloß 220 PS, höchstens 230 PS in der Performance Edition vor, pfffff, sind die aber herzig!

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Nur Golf-Aficionados werden das schlichte "R" am Heck des Golf richtig zu deuten wissen, der Golfschaut aus wie ein Golf, keine Spoiler und kein Flügerl deuten auf die Rasanz hin. Lediglich die vier fetten Auspuffrohre lassen den Schluss zu: Wolf im Golf.

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"Floap" macht es beim Gangwechsel unter Zug, "Loap" unter starkem Zug, und nur mehr "Oap", das aber deutlich hörbar, wenn man richtig flott unterwegs ist. Das Doppelkupplungsgetriebe aus dem VW-Konzern kennt man bereits, und es ist herrlich, es passt auch ganz fantastisch in den Golf R. Sechs Gänge werden vorgeschlichtet, im gemütlichen Cruisingmode bietet die Automatik jeden Komfort und ein entspanntes Gleiten, bei forciertem Tempo werden die Gänge knallhart weitergereicht, dass es eine Freude ist.

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Der zwei Liter große Turbobenziner schöpft aus vier Zylindern Kraft für alle Stimmlagen, der Hammer holt unbeschwert Schwung auch bei niedriger Drehzahl, ehe er heruntersaust und uns in den Hintern tritt.

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Es ist der stärkste Seriengolf aller Zeiten, der GTI ist dagegen ein Lämmchen. Die Beschleunigung von null auf hundert in 4,9 Sekunden ist eines Sportwagens würdig. Dementsprechend aber auch der Preis, es ist der teuerste Golf, in Österreich sind knapp 50.000 Euro zu bezahlen. Das ist in der Tat für einenGolf ein stolzer Preis.

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Auch der Tankwart hat sich gleich mit dem Golf R angefreundet, 300 PS, da schnalzt er mit der Zunge und nickt anerkennend mit dem Kopf. Allerdings hätte er sich mehr erwartet. Verbrauch nämlich.

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Knapp sieben Liter stehen am Papier, wir fuhren sehr behutsam mit knapp zehn Litern auf hundert Kilometer, und wenn einen wirklich einmal der Hafer sticht und ein eiliges Stück Weg zurückzulegen ist, dann sollen es ruhig 13 Liter sein, viel schlimmer kam es nicht.

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Der Golf R ist teuer, das stimmt, aber er kann auch einiges. Von totalem Fahrkomfort bis zum Racinggefühl ist alles drin, und dabei hat man immer das Gefühl, ganz grundsolide in einem Golf zu Hause zu sein. (Michael Völker, DER STANDARD, 8.8.2014)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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