Kunshan - Bei einer Explosion in einer Fabrik in China sind staatlichen Angaben zufolge mindestens 68 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 120 Personen wurden demnach bei dem Unglück am Samstagmorgen bei dem Autozulieferer in der Stadt Kunshan, nordwestlich von Shanghai, verletzt. Einen genauen Überblick über die Opferzahl gab es auch Stunden nach dem Unglück nicht. Nach Angaben der örtlichen Behörden waren 264 Arbeiter zur Unglückszeit auf dem Werksgelände. 44 seien auf der Stelle tot gewesen. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete von 187 Verletzten. Mehrere Manager des Unternehmens, zu dessen Kunden auch die Opel-Mutter General Motors zählt, seien festgenommen worden.

Nach ersten Erkenntnissen gab es in einer Polierstation für Radnaben eine Staubexplosion. Die örtlichen Behörden erklärten, Sicherheitsvorschriften seien nicht eingehalten worden.

Schwere Verbrennungen

Fernsehbilder zeigten Menschen mit schwersten Verbrennungen, die in Krankenhäuser gebracht wurden. So viele Menschen mit Verbrennungen von über 80 Prozent der Körperfläche habe er in seinem 20-jährigen Berufsleben noch nicht gesehen, schrieb ein Arzt auf einer Webseite des staatlichen Fernsehens CCTV. Die Zahl der Toten könne daher noch stark ansteigen. Staatspräsident Xi Jinping ordnete den Einsatz aller verfügbaren Rettungskräfte an. Die Regierung von Kunshan rief Ärzte aus Shanghai und anderen Regionen zu Hilfe. In Kunshan wurden die Bürger zu Blutspenden aufgerufen.

Sicherheitsstandards für Arbeiter in China werden oftmals vernachlässigt. Bei einem Feuer in einem Schlachthaus für Geflügel in der Provinz Jilin im Nordosten des Landes waren im Juni vergangenen Jahres 120 Menschen umgekommen. (Reuters, 2.8.2014)