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Jane Goodall ist eine unermüdliche Mahnerin in Sachen Naturschutz.

Foto: APA/EPA/DANIEL IRUNGU

Nairobi - Die Umweltaktivistin Jane Goodall hat von einem Aussterben der Menschenaffen in den kommenden Jahrzehnten gewarnt. "Wenn wir nichts dagegen unternehmen, werden die Menschenaffen aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraums und des illegalen Handels verschwinden", sagte Goodall diese Woche bei der Vorstellung ihres neuen Buchs "Seeds of Hope" in Nairobi.

In den vergangenen 50 Jahren habe sich die Zahl der Schimpansen bereits weltweit von etwa zwei Millionen auf 300.000 Tiere verringert. Die 80-jährige Primatenforscherin ist durch ihre Forschung zu Schimpansen in Tansania berühmt geworden und setzt sich seit Jahrzehnten für den Arten- und Umweltschutz ein. "Wenn wir nichts ändern, werden sie entweder ganz aussterben, oder ihnen bleiben nur noch winzige Rückzuggebiete, in denen sie mit Inzucht zu kämpfen haben werden", sagte Goodall.

"Wir sind schizophren"

Die Internationale Naturschutzunion IUCN stuft alle Menschenaffen als gefährdet ein. Experten hatten im Juni am Rande der UN-Umweltkonferenz in Nairobi davor gewarnt, dass bis zum Jahr 2030 nahezu alle Habitate von Schimpansen, Gorillas, Bonobos und Orang-Utans durch den Abbau von Rohstoffen wie Öl, Gas oder Holz zerstört sein könnten. Falls die Entwicklung im heutigen Tempo weitergeht, werden demnach nur noch zehn Prozent ihrer Lebensräume in Afrika und ein Prozent der Fläche in Asien unberührt sein.

"Wir sind schizophren: Wir haben diese unglaubliche Intelligenz, aber wir scheinen die Fähigkeit verloren zu haben, in Einklang mit der Umwelt zu arbeiten", sagte Goodall. Für die Britin ist die bedrohliche Lage der Affen Teil einer weiterreichenden Entwicklung. "Falls wir sie (die Menschenaffen) verlieren sollten, liegt dies vermutlich daran, dass wir auch die Wälder verloren haben und das würde einen verheerende Auswirkungen auf den Klimawandel haben." (APA/red, derStandard.at, 2.8. 2014)