Das Young Directors Project (YDP) der Salzburger Festspiele versammelt seit 2002 alljährlich junge Regiepositionen, die um den (heuer zum letzten Mal von Montblanc) gesponserten Hauptpreis ins Rennen gehen.

Zu den diesjährigen Nachwuchskünstlern zählt Milos Lolic, 1979 in Belgrad geboren und in Österreich kein Unbekannter mehr. Er hat sich am Wiener Volkstheater durch bestechende, radikale Relektüren zeitgenössischer Volksstückdichter wie Wolfgang Bauer oder Werner Schwab einen Namen gemacht, und dafür auch Auszeichnungen erhalten (im Vorjahr den Nestroypreis, heuer den Dorothea-Neff-Preis).

Mit "Hinkemann" von Ernst Toller, das derzeit in Koproduktion mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus entsteht und am Donnerstag den YDP-Reigen eröffnet, setzt er die Inspektion geschlagener Volksseelen fort: Eugen Hinkemann (Jonas Anders), der durch und durch beschädigte Kriegsheimkehrer 1918, versucht mit seiner Frau einen Platz im "Frieden" zu finden. (afze, DER STANDARD, 30.7.2014)