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Peter Stöger bereitet seine Spieler auf einen heißen Tanz vor, denn nichts weniger bedeutet eine Saison in der deutschen Bundesliga.

Foto: APA/Kaiser

Köln - Früher als jeder andere deutsche Bundesligist hat der 1. FC Köln seine Wunschtransfers getätigt. Noch vor dem Trainingsstart Anfang Juli hatte der Aufsteiger acht Neuzugänge auf der Habenseite und damit laut Sportgeschäftsführer Jörg Schmadtke das Programm abgeschlossen.

Zum Problem wird jedoch, dass sich seit Beginn der Vorbereitung die Verletzungen häufen. Der "immense Vorteil", den FC-Vizepräsident Toni Schumacher Anfang Juli ausgemacht hatte, droht sich zu verflüchtigen, weil sich die punktuell verstärkte Aufstiegsmannschaft kaum einspielen kann.

Patrick statt Prinz

So hat der ehemalige deutsche Teamspieler Patrick Helmes, der das "heilige" Trikot mit der Nummer zehn von Lukas Podolski übernommen hat, nach einem Muskelfaserriss mit Rückschlägen zu kämpfen. Mittelfeldspieler Kazuki Nagasawa (Innenbandriss) und Neuzugang Dusan Svento (Mittelfußbruch) fallen gar langfristig aus.

Auf der anderen Seite ist der Kader laut Trainer Peter Stöger groteskerweise zu groß: "Ich möchte am liebsten mit 23 oder 24 Spielern arbeiten." Deshalb nahm er die Dauerreservisten Sascha Bigalke, Roman Golobart, Bruno Nascimento, Marcel Schuhen und Maximilian Thiel gar nicht mit ins Trainingslager nach Kitzbühel.

Dem Quintett wurde laut Stöger bereits im Mai ermpfohlen, sich nach neuen Klubs umzuschauen - bislang ohne Erfolg. Und so sucht der FC sportlich derzeit seinen Weg, der laut Schumacher "vom ersten Spieltag an nur ein Kampf um Platz 15" sein kann.

Bergauf

Allerdings könnte die Gesamtlage rund dreieinhalb Wochen vor dem Ligastart gegen den Hamburger SV durchaus schlechter sein. Immerhin besitzen die Neuzugänge durchaus Potenzial: So gehörten die Angreifer Simon Zoller und Yuya Osako sowie Verteidiger Mergim Mavraj zu den herausragenden Akteuren der abgelaufenen Zweitliga-Saison. Von der tschechischen Chelsea-Leihgabe Tomas Kalas wird rund um das Geißbockheim geschwärmt.

Auch wirtschaftlich floriert es wie seit Jahren nicht mehr. Zahlreiche Sponsoren haben in den vergangenen Monaten ihre Verträge langfristig verlängert, ein neuer Vermarkterdeal spült bis 2026 frisches Geld in die Kassen. Auch Stöger, Finanzgeschäftsführer Alexander Wehrle und Sportdirektor Jörg Jakobs haben sich langfristig zum Klub bekannt. Doch das Gebilde ist nach wie vor fragil. Den FC drücken 32,5 Millionen Euro Schulden, wie Präsident Werner Spinner der "Bild"-Zeitung sagte: "Wir haben die Intensivstation verlassen, sitzen aber immer noch auf der Bettkante." (sid/red, 29.7.2014)