Wels - Der Schöffenprozess gegen einen 38-Jährigen, der im März ein damals 20-jähriges peruanisches Au-pair-Mädchen vergewaltigt haben soll, endete Dienstagnachmittagmit einem Schuldspruch. Der Angeklagte erhielt drei Jahre Haft, zehn Monate davon unbedingt. Der Schuldspruch ist nicht rechtskräftig: Der Angeklagte erbat drei Tage Bedenkzeit, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab.

Der Gastvater bestreitet die Tat, er gibt nur einvernehmlichen Sex und eine Körperverletzung zu.

Der Körperverletzung geständig

Die Anklage wirft dem beschuldigten Unternehmer aus dem Bezirk Wels-Land vor, nach einer Feier stark alkoholisiert in das Zimmer der jungen Frau gekommen zu sein. Dann habe er sie misshandelt und vergewaltigt. Anschließend flüchtete die heute 21-Jährige durch ein Fenster und läutete bei Nachbarn Sturm, die Polizei wurde alarmiert. Das Opfer musste im Krankenhaus behandelt werden.

Die angeklagte Vergewaltigung bestreitet der Mann. Die Körperverletzung, zu der er sich geständig zeigt, habe nichts mit dem Sex zu tun gehabt, es sei später dazu gekommen, so sein Verteidiger. Die Peruanerin soll die Liebesbekundungen des betrunkenen 38-Jährigen nicht erwidert haben. Laut dem Anwalt habe sich die Situation "aufgeschaukelt". Nach dem Geschlechtsverkehr wollte das Au-pair-Mädchen weg, der Beschuldigte sei von ihm gebissen worden. Daraufhin habe er es mehrmals ins Gesicht geschlagen. (APA, 29.7.2014)