Doppelsternsystem mit auffälligen protoplanetaren Scheiben I

Im Unterschied zu unserer einzelgängerischen Sonne werden die meisten Sterne als Zwillinge geboren. Sie umkreisen also jeweils einen Partnerstern. Doppelsterne treten also im Weltall recht häufig auf, sind aber dessen ungeachtet noch nicht vollständig verstanden. Eine der offenen Fragen ist, wie und wo Planeten in solchen komplexen Umgebungen entstehen.

Mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) ist es Astronomen nun gelungen, den bisher besten Blick auf ein Doppelsternsystem mit protoplanetaren Scheiben zu werfen. Die Wissenschafter konnten beobachten, dass jede der Scheiben eine ganz eigene Orientierung aufweist. Die beiden Sterne im System HK Tauri, das sich etwa 450 Lichtjahre von der Erde im Sternbild Taurus (Der Stier) befindet, sind weniger als fünf Millionen Jahre alt und etwa 58 Milliarden Kilometer voneinander entfernt – das ist der 13-fache Abstand zwischen Neptun und Sonne.

Das Bild zeigt eine Illustration der beiden Planetensysteme während ihrer Entstehung.

Illustration: R. Hurt /NASA/JPL-Caltech/IPAC

Doppelsternsystem mit auffälligen protoplanetaren Scheiben II

Der weniger helle Stern, HK Tauri B, ist von einer protoplanetaren Scheibe umgeben, die wir direkt von der Seite sehen - als eine dunkle Wolke, die das Licht des darin befindlichen Sterns abschattet. So kann der Stern die Scheibe nicht überstrahlen: besonders gute Bedingungen für Beobachtungen der Scheibe im sichtbaren oder im nah-infraroten Licht. Der Begleitstern, HK Tauri A, besitzt ebenfalls eine Scheibe, die allerdings in diesem Fall das Sternenlicht nicht ausblendet. Im sichtbaren Licht kann die Scheibe daher nicht beobachtet werden, da ihr schwaches Leuchten von der Helligkeit des Sterns überstrahlt wird. Im Millimeter-Wellenlängenbereich jedoch strahlt sie hell und kann von ALMA problemlos beobachtet werden.

Mit Hilfe von ALMA war das Team nicht nur in der Lage, die Scheibe um HK Tauri A nachzuweisen, sondern auch zum ersten Mal ihre Rotation zu vermessen. Mit dieser Zusatzinformation konnten die Astronomen berechnen, dass die beiden Scheiben etwa um 60 Grad zueinander geneigt sind. Das bedeutet insbesondere, dass die Scheiben nicht beide parallel zur Ebene sein können, in der die beiden Sterne einander umkreisen. Mindestens eine der Scheiben muss gegen die Bahnebene gekippt sein.

Dass Bild oben kombiniert Aufnahmen des "Hubble" Weltraumteleskops mit aktuellen ALMA-Daten.

Foto: B. Saxton (NRAO/AUI/NSF); K. Stapelfeldt et al. (NASA/ESA Hubble)

Doppelsternsystem mit auffälligen protoplanetaren Scheiben III

Sterne und Planeten entstehen aus riesigen Staub- und Gaswolken. Wenn das Material in diesen Wolken sich unter der Einwirkung von Gravitation zusammenzieht, fängt es an sich merklich zu drehen bis der Großteil des Staubs und des Gases eine abgeflachte protoplanetare Scheibe bildet, die um einen wachsenden zentralen Protostern wirbelt. In einem Doppelsternsystem wie HK Tauri jedoch ist die Sache sehr viel komplizierter. Befinden sich die Umlaufbahnen der Sterne und die protoplanetaren Scheiben nicht ungefähr in der gleichen Ebene, können diejenigen Planeten, die dort entstehen, auf hochexzentrischen und geneigten Bahnen landen.

Die "ALMA"-Aufnahme zeigt die Bewegungsrichtung der Materie im HK Tauri-System. Rote Bereiche bewegen sich von der Erde weg, blaue Areale kommen auf die Erde zu.

Foto: NASA/JPL-Caltech/R. Hurt (IPAC)

3.000 Jahre alte Räucheranlage

Eine rund 3.000 Jahre alte Anlage zum Konservieren von Fleisch ist in Wörbzig im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt entdeckt worden. Hier sei offenbar im großen Stil Schweinefleisch mit Hilfe von Salz und Rauch haltbar gemacht worden, erklärte die Archäologin Susanne Friederich vom Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Die Forscher haben an 57 Fundstellen 20 mit Steinen ausgekleidete Herd- bzw. Ofengruben untersucht und rund 1000 Schweineknochen und Keramik-Teile ausgegraben. Da mit der Anlage offenbar über den eigenen Bedarf hinausgehend produziert wurde, glauben die Wissenschafter, dass die Nahrungsmittel für regionale oder überregionale Absatzmärkte bestimmt gewesen sein könnten.

Foto: Klaus Bentele/LDA Sachsen-Anhalt

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"Die Welt um 1914"

Der Berliner Martin-Gropius-Bau zeigt fast vergessene Farbfotografien aus den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg. Viele Aufnahmen der Ausstellung "Die Welt um 1914" stammen aus der berühmten Sammlung des französisches Bankiers Albert Kahn (1860-1940), der jahrelang als eine Art Friedensmission Fotografen in fremde Länder schickte und dabei heute unersetzliche Zeitdokumente sammelte.

Die Bilder aus der Anfangsphase der Farbfotografie (oben sind russische Soldaten vor einem Greißler am Place des Marches im französischen Reims zu sehen) führen die Besucher von Wien über den Balkan, Ägypten bis nach Indien und die Mongolei. Kahns Archiv umfasst rund 70.000 Aufnahmen und 160 Kilometer Film. 120 Motive davon sind nun ausgestellt.

Foto: APA/ EPA/ALBERT-KAHN MUSEUM

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Fossilien auf dem Mond I

Zahlreiche Meteoriten, die bislang auf der Erde gefunden wurden, stammen ursprünglich vom Mond oder vom Mars, von wo sie bei Asteroideneinschlägen ins All geschleudert worden waren. Auf einigen der Marsmeteoriten wollen Forscher Spuren von Mikrofossilien von Bakterien entdeckt haben, ein besonders berühmtes Beispiel ist ALH 84001, ein sogenannter SNC-Meteorit vom Mars, den Forscher 1984 in der Antarktis fanden. Bei der kontrovers geführten Fachdiskussion, ob es sich dabei tatsächlich um Spuren außerirdischen Lebens handeln könnte, wird eine fundamentale Frage ausgeklammert, meint Mark Burchell von der University of Kent in Großbritannien: Können Mikrofossilien das Verlassen ihrer ursprünglichen Heimat, die zum Teil Millionen Jahre dauernde Reise durchs All und eine abschließende unbarmherzige Kollision mit der Erde überhaupt verkraften?

Foto: APA/EPA/Philipp Assmy/Awi

Fossilien auf dem Mond II

Burchell und seine Kollegen machten daher die Probe aufs Exempel und untersuchten, ob auch der umgekehrte Weg möglich wäre: Die Forscher simulierten mit Gesteinen voller Kieselalgen-Fossilien jene Prozesse, die ablaufen, wenn ein solcher Stein bei einem Impakt von der Erde fortgeschleudert wird und schließlich auf dem Mond landet. Kieselalgen oder Diatomeen sind Mikroorganismen, die winzige Schalen aus Siliziumdioxid ausbilden; das vorangegangene und das obere Bild zeigen rezente Kieselalgen. Die Ergebnisse der Experimente waren unterschiedlich, je nach dem, mit welcher Geschwindigkeit die Brocken am Ende auftrafen.

Intakt blieben die Kieselalgen-Fossilien bei keinem der Tests; bei einer Einschlagsgeschwindigkeit von rund 500 Metern pro Sekunde blieben immerhin erkennbare Fragmente erhalten. Ab Impaktgeschwindigkeiten von fünf Kilometer pro Sekunde - dies würde eher einem typischen Asteroiden entsprechen - war kaum mehr etwas von den ursprünglichen Fossilien zu identifizieren. Die Forscher schließen daraus, dass es zwar durchaus möglich ist, dass sich Fossilien von der Erde auf dem Mond finden ließen, die Wahrscheinlichkeit dafür aber äußerst gering sein dürfte.

Foto: University of Tasmania

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Rekordsaison für norwegische Walfänger

Norwegische Walfänger haben in der laufenden Saison schon so viele Meeressäuger getötet wie nie zuvor seit Wiederaufnahme der Jagd vor über 20 Jahren. Bis jetzt wurden in diesem Jahr bereits 682 Tiere erlegt. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2003 hatte bei 647 Tieren gelegen. "Es sind noch ein paar Boote draußen, und ich glaube, dass wir die 700 überschreiten werden, bis die Saison vorbei ist", sagte Arvid Johansen von Norwegens Rafisklag, der Vertriebsorganisation der Fischer. Die Quote für Norwegens Walfänger liegt bei 1.286 Tieren.

Foto: AP Photo/WSPA & EIA

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Mondtransit

Das "Solar Dynamics Observatory" (SDO) der NASA hat einen Mondtransit eingefangen: Am 26. Juli zog der Erdtrabant aus Sicht des Sonnenobservatoriums, das in einer geostationären Umlaufbahn in etwa 36.000 Kilometer Entfernung zur Erdoberfläche kreist, an der Sonnenscheibe vorüber. Durchschnittlich zweimal im Jahr kann die Sonde eine derartige Bedeckung durch den Mond beobachten. Für das obere Bild wurden zwei Aufnahmen im Wellenlängenbereich von 304 Ångström und 171 Ångström miteinander kombiniert.

Foto: APA/ EPA/NASA

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"HitchBot" trampt durch Kanada

Er dürfte wohl mit Abstand der seltsamste Anhalter auf Kanadas Verkehrswegen sein: eine bunte Konstruktion aus Schwimmnudeln, Gummistiefeln, Handschuhen, einem Eimer, einer Kuchenhaube und einem elektronischen Gehirn. "HitchBot" ist ein Kunstprojekt und Roboter gleichermaßen und soll in diesem Sommer per Anhalter einmal quer durch Kanada fahren. Letztlich soll die Ende Juli gestartete Reise auch der Wissenschaft dienen. "Wir wollen Roboter in Situationen einbauen, in denen man sie sonst nicht erwarten würde und damit Diskussionen anregen", sagte die deutsche Kommunikationsprofessorin Frauke Zeller von der Ryerson Universität in Toronto, die sich den "HitchBot" gemeinsam mit ihrem Kollegen David Smith und einem großen interdisziplinären Team von Wissenschaftern und Studenten ausgedacht hat.

Der "HitchBot" spricht mit einer Stimme ähnlich der eines Navigationsgerätes, verfügt über eine Spracherkennung und eine Schnittstelle zu Wikipedia - und soll sich so fast wie ein normaler Anhalter mit seinen Mitfahrern unterhalten. Per Internet und Social Media dokumentiert das Forscherteam die Reise des Roboters, von der noch niemand weiß, wie lange sie dauern wird. Sorgen, dass dem "HitchBot" etwas zustoßen könnte, macht sich Zeller inzwischen keine mehr. Und die Autofahrer scheinen ihren Spaß mit dem trampenden Roboter zu haben. Drei Freunde aus Halifax, die den "HitchBot" jüngst ein Stückchen mitnahmen, veröffentlichten zahlreiche gemeinsame Fotos beim Kurznachrichtendienst Twitter. Das letzte zeigt einen lächelnden Roboter inmitten der drei jungen Männer mit einer kanadischen Fahne und dem Kommentar: "Wir werden diesen Typ vermissen. Viel Glück weiterhin!"

Foto: REUTERS/Paul Darrow

Geheimnisvolle Ulfberht-Schwerter

Vor tausend Jahren zählten Klingen wie diese im Frankenreich zur Hochtechnologie auf dem Waffensektor. Die sogenannten Ulfberht-Schwerter waren aus besonders leichtem und widerstandsfähigem Eisen geschmiedet. Der Name "Ulfberht" rührt von dem typischen Schriftzug her, der jedes der rund 170 bisher entdeckten Schwerter auf der Klinge trägt. Woher die Schwerter kamen und wer sie geschmiedet hat, ist bis heute ein ungelöstes Rätsel. Nun haben Forscher ein gut erhaltenes Ulfberht-Schwert präsentiert, das kürzlich aus der Weser bei Hessisch Oldendorf in Niedersachsen geborgen worden war.

Die Waffe aus dem zehnten Jahrhundert könnte Licht in die Herkunft dieser Schwerter bringen: Das Blei, das Chemiker in den Schwert-Überresten fanden, stammt aus Gestein im Rheinischen Schiefergebirge, woraus die Forscher schließen, dass die Ulfberht-Schwerter möglicherweise in den Klöstern Fulda oder Lorsch entstanden; beide Klöster hatten direkten Zugang zu den genannten Bleilagerstätten.

Foto: Wikimedia/Torana

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Störche nehmen Mast im Waldviertel in Besitz

In der Waldviertler Gemeinde Vitis haben Störche einen Mast der Energieversorgung Niederösterreich (EVN) als neues Zuhause in Besitz genommen. Ihr früheres Heim, ein baufälliger Schornstein, hatte abgerissen werden müssen. Die Störche haben mittlerweile auch dreifachen Nachwuchs bekommen. Bereits im vergangenen Jahr hatten man die Tiere in den Park umsiedeln wollen, doch der Umzug klappte nicht wie gehofft. Also wurde der Abriss verschoben, bis die Gäste wieder in den Süden aufbrachen. In der Zwischenzeit hat die EVN einen Strommast zur Verfügung gestellt, den die Störche nach ihrer Rückkehr im Mai als neues Zuhause annahmen.

Foto: APA/EVN / HOFFMANN

101 Geysire auf Saturnmond Enceladus

Gravimetrische Messungen lassen vermuten, dass sich unter dem Eis am Südpol des Saturnmondes Enceladus ein Ozean aus flüssigem Wasser verbirgt. Die Beobachtung von kryovulkanischer Aktivität in der sogenannten Tigerstreifen-Region, bei der Geysire Fontänen von Wasser ausspucken, untermauern diese Annahme, auch wenn bisher nicht klar war, ob dieses flüssige Wasser vielleicht doch bei oberflächennahen Prozessen entsteht. Nun hat die Auswertung von Daten der NASA-Sonde "Cassini" aus den vergangenen sieben Jahren Klarheit geschaffen: Die Forscher entdeckten nicht nur insgesamt 101 einzelne Geysire, sondern konnten auch belegen, dass sich diese Salzwasser-Fontänen aus Hotspots speisen, die tief im Inneren des Eismondes liegen und durch die Gezeitenkräfte des Saturn entstehen.

Foto: NASA/JPL-Caltech/SSI

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Kornkreise locken Esoteriker

Nicht unbedingt Wissenschaft, dafür aber schön anzusehen: Im bayrischen Raisting hat in der vergangenen Woche ein Ballonfahrer durch Zufall dieses 75 Meter große Gebilde in einem Getreidefeld entdeckt. Die spektakulären Kornkreise lockten Tausende Esoteriker aus nah und fern an, Medien berichteten von dem "geheimnisvollen" Phänomen. Wer das Muster angelegt hat, ist noch unklar, die Künstler haben sich jedenfalls sehr geschickt angestellt: Der Besitzer des Weizenfeldes, Christoph Huttner, konnte weder Reifenspuren noch andere Hinweise auf die Täter entdecken. Er selbst beteuert, mit der Angelegenheit nichts zu tun zu haben.

Foto: AP Photo/dpa, Karl-Josef Hildenbrand

Bakterien errichteten die Bahamas

Für die Existenz der Bahamas könnten Bakterien verantwortlich sein, die von Mineralien im Wüstenstaub der über 8.000 Kilometer entfernten Sahara leben. Die Satellitenaufnahme aus dem Jahr 2009 zeigt deutlich, dass die zahlreichen Inseln der Bahamas nur die aus dem Wasser ragenden Teile eines größeren vergleichsweise seichten Areals sind. Die türkisen Flächen der Bahama Banks sind genau genommen Kalksteinsäulen, die bis in eine Tiefe von 4.500 Metern hinab reichen und sich im Verlauf der vergangenen 100 Millionen Jahren gebildet haben.

Als Baumeister vermutete man zunächst Korallen und Phytoplankton, doch wie sich diese in der nährstoffarmen Meeresregion ernährt haben sollen, blieb rätselhaft. Nun konnte Peter Swart von der University of Miami nachweisen, dass es tatsächlich Cyanobakterien waren, die zum Großteil für die Errichtung dieser gewaltigen Kalksteinsäulen verantwortlich waren. Die großen Mengen an Eisen, die sie dafür benötigten, holten sich die Bakterien offenbar aus dem Wüstenstaub, den der Wind aus der Sahara fortgetragen und über den Atlantik verfrachtet hat. Aktuelle chemische Untersuchungen am Kalk der Bahama Banks zeigten signifikante Parallelen mit der charakteristischen Eisen- und Mangan-Zusammensetzung des Sahara-Sandes.

Foto: NASA

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Wrack eines "Red Tail"-Fliegers entdeckt

Es ist kaum mehr zu erkennen, worum es sich bei diesem Objekt einmal gehandelt hat - kein Wunder, liegt es doch schon seit 70 Jahren am Grund des Lake Huron im US-Bundesstaat Michigan. Der Algen-überwucherte Klotz ist der Motor eines Bell P-39 "Airacobra" Jagdflugzeugs der US-Air Force aus dem Jahr 1944; entdeckt wurden die Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg von David Losinski und seinem Sohn bei einem Tauchgang. Der Flieger war am 11. April 1944 während eines Übungsfluges abgestürzt, der Pilot Frank H. Moody kam dabei ums Leben. Seine Leiche konnte erst zwei Monate später geborgen werden. Moody gehörte zu den Tuskegee Airmen, der ersten Gruppe afroamerikanischer Militärpiloten in den USA. Die äußerst erfolgreichen Jagdflieger der 332nd Fighter Group und 477th Bombardment Group waren auch als "Red Tails" bekannt, weil sie die Hecks ihrer Flieger mit roter Farbe bemalten.

Foto: AP Photo/David Losinski

Mysteriöses Röntgenglühen

Seit Jahren rätseln Astronomen über ein geheimnisvolles Glühen im Röntgenbereich des elektromagnetischen Spektrums, das sich über den gesamten Nachthimmel verteilt. Die einen vermuten die Quelle des sogenannten diffusen Soft X-ray Backgrounds innerhalb unseres Sonnensystems, andere Forscher suchen nach seinem Ursprung im interstellaren Raum. Nun haben Massimiliano Galeazzi und seine Kollegen von der University of Miami das Rätsel gelöst: Beide bisherigen Annahmen dürften zutreffen.

Rund 60 Prozent der Röntgenstrahlen niedriger Energie (0,25 keV) stammen von einer großen Blase heißen Gases, die sich rund um unsere Sonne bis in eine Entfernung von 300 Lichtjahren erstreckt. Den Rest erzeugt unser Zentralgestirn mit seinem Sonnenwind: Kollidieren die geladenen Teilchen von der Sonne mit Wasserstoff- und Heliumatomen, dann wird Röntgenstrahlung freigesetzt.

Illu.: NASA/RXTE-COBE/Revnivtsev et al.

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Plagegeister in Neu Delhi

Das Regierungsviertel in Indiens Hauptstadt Neu Delhi wird derzeit von tierischen Plagegeistern heimgesucht: Während sich ein Fleckenmusang, eine asiatische Schleichkatzenart, im Parlamentsgebäude hinter einem Fernseher verbarrikadiert hat, erhält der türkische Botschafter regelmäßig unwillkommenen Besuch von einem Nashornvogel. Das Tier genießt offenbar die kühle Klimaanlagenluft und benimmt sich nach Angaben der Botschaftsangestellten anständig - wird aber ungemütlich, sobald Besucher des Botschafters lange verweilten, ohne Häppchen abzugeben. Außerdem haben sich in vielen Ministerien schon seit längerem Rhesusaffen breit gemacht. Mehrfach sollen sie dabei beobachtet worden sein, wie sie Akten nach Essbarem durchwühlt haben. Mittlerweile müssen die Tiere schon aus Ausrede herhalten: Wenn jemand Unterlagen nicht finden kann, heißt es dann unter den Beamten oft: "Die haben die Affen gestohlen." (red, derStandard.at, 03.08.2014)

Foto: AP Photo/Manish Swarup