Wuppertal/Gaza - Drei Männer haben in der Nacht auf Dienstag mehrere Molotowcocktails auf eine Synagoge im Westen Deutschlands geschleudert. Sie hätten die Brandsätze auf den Eingang des Gebäudes in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) geworfen und seien dann geflüchtet, teilte die Polizei am Dienstag mit. Ein 18 Jahre alter Tatverdächtiger sei in der Nähe festgenommen worden, die beiden anderen konnten entkommen.

Einzelheiten zu den mutmaßlichen Tätern und ihrem Umfeld gab es zunächst nicht. Laut Polizei wurde niemand verletzt. Die Synagoge werde noch auf Schäden untersucht. Eine Anrainerin habe brennende Teile auf der Straße entdeckt und die Polizei alarmiert, berichteten die Beamten.

Auch die Alte Synagoge in Essen - heute ein städtisches Kulturinstitut - war nach Angaben der nordrhein-westfälischen Polizei schon Ziel geplanter Aktionen. Vor einer Demonstration gegen die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen vor rund zwei Wochen waren in Essen 14 Menschen vorläufig festgenommen worden. Die Polizei hatte sie in Verdacht, die Kundgebung zu einer Aktion gegen die Alte Synagoge nutzen zu wollen. Wenige Tage später nahm die Polizei vier Männer ins Visier, die über Facebook mit einer Aktion gegen das Gebäude gedroht hatten. Die Ernsthaftigkeit dieser Drohung ist noch unklar.

Auch in Österreich wurden vergangene Woche angesichts der aufgeheizten Stimmung die ohnehin strikten Sicherheitsvorkehrungen in jüdischen Einrichtungen verschärft. (APA, 29.7.2014)