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Staubbedeckt und schon etwas ramponiert - trotzdem tut der unverwüstliche Rover weiter brav seinen Dienst auf dem Mars. Dieses Selfie entstand Ende Dezember 2011.

Foto: 814th Martian days, or sols. The downward-looking view omits the mast on which the camera is mounted. REUTERS/NASA/JPL-Caltech/Cornell/Arizona State University

Washington - Der Mars-Rover "Opportunity", dessen langes Leben an Rekorden ohnehin nicht arm ist, hat nach Berechnungen der US-Raumfahrtbehörde NASA eine neue Höchstleistung aufgestellt: "Opportunity" habe seit seiner Ankunft auf dem Mars vor zehn Jahren rund 40 Kilometer zurückgelegt, teilte die NASA am Montag mit.

Damit habe er den bisherigen Rekord übertroffen, der von dem sowjetischen Rover "Lunochod 2" 1973 gehalten wurde. Dieser hatte innerhalb von fünf Monaten auf dem Mond rund 39 Kilometer zurückgelegt, wie sich aus Berechnungen der NASA anhand der auf dem Mond hinterlassenen Spuren ergibt.

Konstruiert für eine Distanz von einem Kilometer

"Opportunity" sei weiter gefahren als irgendein anderes Fahrzeug auf einem Himmelskörper außer der Erde, sagte der NASA-Projektmanager John Callas. Das sei bemerkenswert, da der Rover ursprünglich nur für das Überwinden einer Distanz von einem Kilometer entworfen worden sei.

Der Rover war am 7. Juli 2003 auf die Reise geschickt worden. Sein Auftrag: die Suche nach Mineralien in Gesteinen und im Boden, die am Mars durch Wasseraktivitäten deponiert worden sein könnten - etwa durch Niederschläge, Verdunstung oder hydrothermale Vorgänge. "Opportunity" entpuppte sich als ausgesprochener Glückstreffer: Bei seiner Landung am 25. Jänner 2004 auf der Ebene Meridiani Planum hüpfte er auf seinen Puffer-Luftkissen ausgerechnet in einen kleinen Krater und brachte seine Betreuer mit spektakulären Panoramaaufnahmen und Fotos von ungewöhnlichen Gesteinsschichten zum Jubeln.

Zwei Jahre bis zum Krater Victoria

Danach ging es weiter von Krater zu Krater. Fast zwei Jahre dauerte allein die Reise zu Victoria, eine Sandfalle wurde "Opportunity" auf dem Weg beinahe zum Verhängnis. Zwei Jahre lang erkundete der golfcartgroße Roboter den Krater, vom Rand aus und bei einer Kletterpartie ins Innere.

Seit August 2011 hält sich "Opportunity" am Endeauvour-Krater auf - kein NASA-Experte hätte auch nur zu träumen gewagt, dass der Rover jemals dieses Ziel erreichen würde. Endeavour ist für die Wissenschaft ein besonderer Leckerbissen: Die Gesteine dort scheinen älter zu sein als an den zuvor vom Roboter besuchten Orten. Aufnahmen vom "Mars Reconnaissance Orbiter" deuten auf Tonablagerungen hin, die sich in einem deutlich wärmeren und feuchteren Klima der frühen Mars-Geschichte formiert haben dürften. (APA/red, derStandard.at, 29.07.2014)