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Brandsäule nahe dem Flughafen in Tripolis.

Foto: EPA/SABRI ELMHEDWI EPA/SABRI ELMHEDWI

Tripolis/Berlin Immer mehr Länder bringen angesichts der heftigen Kämpfe und der chaotischen Zustände in Libyen ihre dort lebenden Bürger in Sicherheit. Nach den USA und Großbritannien zog auch Deutschland sein Botschaftspersonal ab.

Die Niederlande und Österreich bereiteten am Montag ähnliche Aktionen in dem ölreichen nordafrikanischen Land vor. Da die Ausländer nicht über den umkämpften internationalen Flughafen von Tripolis ausreisen können, versuchen sie es auf dem Landweg oder über den Militärflugplatz Mitiga.

Brand außer Kontrolle

In der Nähe des Flughafens von Tripolis brannte nach einem Raketeneinschlag ein Lager mit Millionen Litern Treibstoff. Schwarzer Rauch stand über der Hauptstadt. Im Laufe des Tages wurde auch ein zweiter Tank getroffen. "Es ist außer Kontrolle", sagte ein Sprecher der Nationalen Ölgesellschaft.

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Wegen der neuen Gefechte seien die Feuerwehrleute wieder abgerückt. Sie hatten zuvor vergeblich versucht, den Brand einzudämmen. Der internationale Flughafen der Hauptstadt ist schwer beschädigt. Angesichts der Flugzeugwracks, Granatenkrater auf den Landebahnen und einer zerschossenen Flugleitzentrale ist der Airport auf absehbare Zeit nicht mehr nutzbar.

160 Tote

Libyen wird von den schwersten Kämpfen seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar Gaddafi vor drei Jahren erschüttert. In Tripolis und in der ostlibyschen Hafenstadt Bengasi kämpfen rivalisierende Milizen gegeneinander. Das Militär ist nicht in der Lage, Ordnung zu schaffen. In den vergangenen zwei Wochen wurden bei den Gefechten rund 160 Menschen getötet.

Am Wochenende hatten die USA und Großbritannien wegen der Kämpfe der Milizen ihr Botschaftspersonal zum Teil unter Militärschutz nach Tunesien gebracht. Nach Angaben des italienischen Außenministeriums hat die Botschaft des Landes 100 Italienern und Ausländern die Ausreise auf dem Landweg oder in Militärflugzeugen organisiert.

Österreich hatte wegen der Kämpfe sein Personal an der Botschaft in Tripolis bereits in den vergangenen Tagen "auf ein Minimum" reduziert, teilte das Außenministerium in Wien am Sonntag auf APA-Anfrage mit. (Reuters, 28.7.2014)