Bild nicht mehr verfügbar.

US-Außenminister John Kerry bestieg am Samstagabend sein Flugzeug in Paris um nach Washington DC zu fliegen.

Foto: AP Photo/Charles Dharapak, Pool

Bild nicht mehr verfügbar.

Israelische Soldaten am Samstagabend an der Grenze zum Gazastreifen.

Foto: AP Photo/Charles Dharapak, Pool

Bild nicht mehr verfügbar.

US-Außenminister John Kerry mit seinen Amtskollegen aus Katar (im Vordergrund) und der Türkei (im Hintergrund).

Foto: AP Photo/Charles Dharapak, Pool

Gaza - Israel hat nach Angaben aus Regierungskreisen eine Verlängerung der Feuerpause im Gazastreifen um 24 Stunden beschlossen. Das sagte ein Vertreter der Regierung am Samstagabend.

Die davor zwischen Israel und der Hamas vereinbarte zwölfstündige Feuerpause lief am Samstagabend um 20.00 Uhr Ortszeit (19.00 Uhr MESZ) aus. Unmittelbar danach hat die Hamas wieder Raketen auf Israel abgefeuert.

Es seien insgesamt zwölf Raketen abgeschossen worden, erklärte die radikalislamische Palästinenserorganisation. Die Essedin-el-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, veröffentlichten insgesamt drei Erklärungen. Ihnen zufolge wurden zwei Raketen auf Tel Aviv im Zentrum Israels abgefeuert sowie jeweils fünf Raketen auf zwei Orte im Süden des Landes, was de facto das Ende der Waffenruhe bedeutete. Die israelische Armee bestätigte Beschuss mit Mörsergranaten und auch Raketen, zwei Raketen seien bei Ashkelon abgefangen worden.

Mehr als tausend Tote

Während des zwölfstündigen Schweigens der Waffen war das ganze Ausmaß der Gewalt sichtbar geworden: Durch die humanitäre Feuerpause konnten Rettungskräfte im Gazastreifen erstmals in Gebiete vordringen, die zuvor wegen des heftigen Beschusses durch die israelische Armee tagelang unzugänglich waren. 132 Tote wurden nach Angaben der palästinensischen Rettungsdienste bis zum Abend aus Trümmern geborgen. Vielerorts bot sich ein Bild der Zerstörung, ganze Wohnblocks waren dem Erdboden gleichgemacht.

Seit Beginn der israelischen Offensive vor knapp drei Wochen kamen nach neuesten Angaben der Rettungskräfte mehr als tausend Palästinenser ums Leben. Der Großteil von ihnen waren Zivilisten, darunter auch viele Kinder. Kurz vor Beginn der Waffenruhe wurden in Khan Junis bei einem Luftangriff noch einmal 22 Palästinenser getötet, darunter 16 Mitglieder einer einzigen Familie. Anrainer sprachen von Verwüstungen wie nach einem "Erdbeben der Stärke zehn".

Drei israelische Soldaten getötet

Auf israelischer Seite wurden kurz vor der Feuerpause am Morgen drei Soldaten bei Gefechten im Gazastreifen getötet. Die Opferzahl erhöhte sich damit auf 40 Soldaten und drei Zivilisten. Im Westjordanland wurden bei Protesten gegen Israel zwei palästinensische Jugendliche von israelischen Soldaten erschossen.

Angesichts des Ausmaßes der Gewalt forderten bei einer Konferenz in Paris die Außenminister der USA, Frankreichs, Deutschlands, Großbritanniens, Italiens, Katars und der Türkei gemeinsam ein Ende des Blutvergießens. Es scheine, dass "dieser dritte Gaza-Krieg mit noch größerer Härte geführt wird als die beiden vorangehenden 2008 und 2012", sagte Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Er äußerte zudem die Hoffnung, aus der zum Zeitpunkt der Pariser Beratungen noch geltenden humanitären Feuerpause "einen dauerhaften Waffenstillstand zu machen". Gastgeber Laurent Fabius sagte nach dem Treffen in Paris: "Wir rufen alle Parteien auf, die humanitäre Waffenruhe um zunächst 24 Stunden zu verlängern." (APA/Reuters, 26.7.2014)