Tripolis - Milizionäre in Libyen haben nach Berichten lokaler Medien Übergangsregierungschef Abdullah al-Thinni an einem Flug in den Osten des Landes gehindert. Wie das unabhängige Nachrichtenportal Al-Wasat am Freitag berichtete, wollte der Ministerpräsident mit anderen Regierungsmitgliedern vom Militärflughafen Mitiga der Hauptstadt Tripolis in die Stadt Tobruk reisen.

Die Bewaffneten werden islamistischen Gruppierungen in dem Krisenland zugeordnet. Die Regierung kritisierte das Vorgehen der Milizionäre in einer Erklärung scharf. Diese Aktion unterminiere die Legitimität des Staates. Gleichzeitig bestätigte sie, dass der Flughafen Mitiga nicht mehr im Einflussbereich des Staates steht." Die libysche Armee hatte zuvor noch erklärt, sie habe diesen Flughafen von Milizen übernommen, die den Airport seit August 2011 kontrolliert hatten. Da der internationale Flughafen in Tripolis seit Wochen heftig umkämpft ist, weichen Flugzeuge nach Mitiga aus.

Nach dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi vor drei Jahren haben die damaligen Revolutionsbrigaden große Teile des Landes und große Mengen an Waffen unter ihre Kontrolle gebracht. Die Regierung ist weitgehend machtlos. (APA, 25.7.2014)