Algier/Bamako - Die Regierung von Mali und sechs bewaffnete Gruppen haben sich auf eine "Beendigung aller Feindseligkeiten" geeinigt. Die Vertreter der Konfliktparteien unterzeichneten am Donnerstag in der algerischen Hauptstadt Algier ein entsprechendes Dokument, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Zudem sei ein "Fahrplan" verabschiedet worden, der den Rahmen für weitere Friedensverhandlungen vorgibt. Ziel sei eine "umfassende Verhandlungslösung", heißt es in dem Dokument, das AFP vorlag.

Der Außenminister Algeriens, Ramtame Lamamra, bezeichnete die Ergebnisse als "zufriedenstellend". Die Verhandlungen sollen im August fortgesetzt und im Herbst abgeschlossen werden

Erste Gespräche seit Juni 2013

Mali war durch einen Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Jänner 2013 militärisch ein, um das Vorrücken von Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden Malis zu stoppen und um die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Derzeit wacht eine internationale Friedensmission über die Stabilität im Land.

Die vor einer Woche in Algier begonnenen Gespräche waren die ersten seit Juni 2013, an denen alle Konfliktparteien teilnahmen. Hierzu gehören die in der Nationalen Befreiungsbewegung von Azawad (MNLA) zusammengeschlossenen Tuareg-Rebellen, der Hohe Rat für die Einheit von Azawad (HCUA) und die Arabische Bewegung von Azawad (MAA) sowie deren Abspaltung, MAA-dissident. Weitere Parteien waren Gruppierungen namens CPA und CM-FPR.

Eines der Hauptthemen der Verhandlungen in Algier war der künftige Status von Malis Norden. Der malische Außenminister Abdoulaye Diop, der die Regierungsdelegation anführte, hatte vor Verhandlungsbeginn gesagt, Bamako sei bereit, für einen Friedensvertrag "so weit wie möglich" zu gehen. Voraussetzung sei aber die Einheit Malis und die Republik als Staatsform. Die nun erzielte Einigung schließt eine Loslösung des Nordens vom Rest des Landes aus. (APA, 24.7.2014)