Salzburg - Salzburg verliert durch Alexander Pereiras Abgang nach Mailand Geld von Sponsoren und Mäzenen. Was bereits vielfach befürchtet wurde, bestätigte jetzt auch Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler in der am Freitag erscheinenden "News"-Ausgabe: "Es gibt Mäzene, die Pereira selbst gebracht hat. Die werden wahrscheinlich nicht bleiben." Die Summe betrage "sicher mehr als eine Million für 2015."

Bereits im Juni hatte Rabl-Stadler angekündigt, dass sie den 2014 zu erwartenden Rekord von zwölf Mio. Euro an Sponsorgeldern nicht werde halten können. "Ab 2015 traue ich mir höchstens neun Mio. Euro zu." Für die Festspiele bedrohlich könnte zudem die Klage eines Wiener Nichtraucher-Aktivisten werden. Dieser hat die Festspiele wegen der Sponsortätigkeit des Tabak-Multis JTI geklagt. Sollte das Gericht die kommentarlosen Initialen des Konzerns als Tabakwerbung qualifizieren, würden die Festspiele 600.000 Euro für die moderne Oper verlieren.

Auf der Habenseite verbuchen kann das Klassikfestival eine Subventionserhöhung von insgesamt 2,5 Mio. Euro, die Bund, Land, Stadt und Fremdenverkehrsfonds ab dem Budgetjahr 2015 zugesichert haben. Rabl-Stadler drängt trotzdem auf zusätzliche Valorisierung der Festspiele. Die eben bewilligte Subventionssteigerung ändere daran nichts. "Nimmt man für 2015 und 2016 je zwei Prozent Gehalts- und Preissteigerung an, sind die 2,5 Millionen bereits aufgebraucht", so Rabl-Stadler in NEWS.

Finanzielle Einbußen befürchtete auch der Salzburger Bürgermeister und Festspielkurator Heinz Schaden (S) bereits im Mai dieses Jahres. Und zwar wegen des Verkaufs von Opernproduktionen von Salzburg nach Mailand, wo Pereira ab Oktober Intendant sein wird. Insgesamt sind 1,1 Mio. Euro für vier Opern in den Salzburger Festspiel-Budgets eingerechnet. Schaden: "Es ist unwahrscheinlich, dass die Einnahmen für Salzburg erwartungsgemäß fließen werden. Ich fürchte, da werden wir Einiges abschreiben müssen, aber daran werden die Salzburger Festspiele nicht scheitern." (APA, 24.7.2014)