Väter mit Sorgen: Christian Clavier (re.) und Pascal N’Zonzi in "Monsieur Claude".

Foto: Filmladen

Geht man nach Besucherzahlen, sehen die Franzosen gegenwärtig nichts begeisterter als Komödien, in denen kulturelle Unterschiede aufeinanderprallen: Nach Ziemlich beste Freunde hat auch Monsieur Claude und seine Töchter die Zehn-Millionen-Marke überschritten. Die Erzählung ist schlicht wie ein Witz aufbereitet: Claude Verneuil (Christian Clavier) und Ehefrau Marie (Chantal Lauby), katholisch-konservative Eltern von vier Töchtern, werden mit den Folgen einer multikulturellen Gesellschaft in Form von illustren Schwiegersöhnen konfrontiert. Ein Nordafrikaner, ein sephardischer Jude, ein Asiat – da bringt ein Afrikaner das Fass beinahe zum Überlaufen.

"Wir sind doch alle ein wenig rassistisch", stößt einer von ihnen einmal hervor. Und gemäß dieser Losung werden auch die Gags verteilt. Obwohl die afrikanische Familie, die zur Hochzeit anreist, in ihrem antikolonialistischen Ingrimm Spaß bereitet, bleibt die Grunddisposition des Films etwas scheinheilig: Denn von den realen Problemen des Le-Pen-Frankreichs ist in der allzu gutmeinenden Komödie nichts zu sehen. (kam, DER STANDARD, 24.7.2014)