Im nächsten Jahr könnten erste Festplatten mit einer Speicherkapazität von acht Terabyte im Handel erscheinen.

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Seagate hat bei der Präsentation der Quartalszahlen verraten, dass bereits erste Festplatten mit einer Speicherkapazität von acht Terabyte an Großkunden und große Cloud-Rechenzentren ausgeliefert wurden. Die ersten Rückmeldungen seien sehr positiv. Heise geht davon aus, dass entsprechende Festplatten im nächsten Jahr im Handel erscheinen könnten. Derzeit listet Seagate offiziell Festplatten mit bis zu sechs Terabyte Speicherplatz.

Zwei mögliche Technologien

Welches Verfahren Seagate dafür verwendet, so viele Daten auf eine einzige Festplatte zu speichern, wurde nicht verraten. Es ist jedoch bekannt, dass das Unternehmen an zwei verschiedenen Technologien arbeitet: Shingled Magnetic Recording (SMR) und Heat Assisted Magnetic Recording (HAMR).

SMR: Verkleinerung des Abstandes der Spuren

Bei SMR wird der Abstand zwischen den Spuren auf der Festplatte verkleinert, wodurch mehr Daten auf derselben Fläche Platz haben. Der Abstand wird dabei soweit verkleinert, dass sich die Spuren teilweise sogar überlagern. Daten in benachbarten Spuren müssen beim Schreibprozess deshalb zuerst eingelesen werden, bevor sie gemeinsam mit den neuen Daten dann neu gespeichert werden. Im letzten Jahr hat Seagate erste SMR-Festplatten für 2014 angekündigt.

HAMR: Verkleinerung der Fläche zur Speicherung eines Bits

Beim HAMR-Verfahren wird hingegen die Fläche zur Speicherung eines Bits verkleinert. Der Magnetwerkstoff wird dazu durch einen Laser vor dem Schreiben der Daten kurzzeitig erhitzt, wodurch die notwendige Magnetfeldstärke verringert wird. Seagate hat mit dieser Technologie vor rund zwei Jahren erste Erfolge vorweisen können.

20-Terabyte-Festplatte für 2020 geplant

Bis ins Jahr 2020 sollen dann Festplatten mit einer Speicherkapazität von 20 Terabyte erhältlich sein. Sollten tatsächlich im kommenden Jahr erste 8-Terabyte-Festplatten auf den Markt kommen, hat die Verdopplung von vier auf acht Terabyte rund vier Jahre gedauert. Seagate und WD müssten sich dann sputen, um die Speicherkapazität bis 2020 um den Faktor 2,5 zu erhöhen, meint Heise. (wen, derStandard.at, 22.07.2014)