Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz setzt erstmals in OÖ eine neuartige Form der Krebstherapie bei Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs ein. Die sogenannte Irreversible Electroporation (IRE) mittels NanoKnife kommt bei Patienten mit fortgeschrittenen, operativ nicht entfernbaren Leber- oder Pankreastumoren zum Einsatz.

Elektrische Impulse 

Das Tumorgewebe wird dabei mit kurzen, mehrere tausend Volt starken elektrischen Impulsen abgetötet. Der Goldstandard in der Therapie bei Leber- und Bauspeicheldrüsenkrebs ist nach wie vor die operative Entfernung. Für den Erfolg des chirurgischen Eingriffes spielen dabei mehrere Faktoren wie Allgemeinzustand und Funktionsreserve des Organs, Anzahl der Tumoren sowie mögliche Sicherheitsabstände zu umliegenden Gefäßen eine entscheidende Rolle.

Bei ausgeprägten Erkrankungsbildern mit Metastasen-Bildung ist eine Operation oft nicht mehr möglich. Lokal wirkende, mikrotherapeutische Maßnahmen sind demgegenüber auch in fortgeschrittenen Krankheitsstadien einsetzbar. Mit dem in Linz eingesetzten NanoKnife wird das Tumorgewebe mit fließendem Strom abgetötet.

"Bei den bisher eingesetzten sogenannten thermischen Verfahren, die auf Hitze-Zufuhr basieren, kann es zur Schädigung von umliegendem, gesunden Gewebe kommen. Diese Einschränkung haben wir beim NanoKnife nicht", sagt Klaus Emmanuel, Vorstand der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie.

Besonders schonend

Man könne nun effizienter arbeiten und bei betroffenen Patienten ein weitaus besseres Ergebnis erzielen. "Der gering invasive Eingriff wird durch den Einsatz modernster bildgebender Verfahren zur 3-dimensionalen, Roboter-assistierten Interventionsplanung und Durchführung möglich. Dadurch ist die Methode für den Patienten besonders schonend", sagt Peter Waldenberger, Vorstand der Radiologie.

Die irreversible Electroporation (IRE) ist eine neuartige Methode zur selektiven Zerstörung von Zellen durch starke örtlich begrenzte elektrische Felder. Sie basiert auf der Generierung von mehrere tausend Volt starken und gleichzeitig sehr kurzen (wenige Mikrosekunden) elektrischen Impulsen im Tumorgewebe. Hierdurch kommt es zu einer dauerhaften Öffnung der Zellmembranen, was schließlich zum Platzen der Zellen (Apoptose) und damit dem Absterben vor allem des Tumorgewebes im definierten Gebiet führt. (red, derStandard.at, 18.7.2014)