Prototyp eines selbstfahrenden Google-Autos.

Foto: Google

Das FBI sieht in fahrerlosen Autos, wie sie Google entwickelt, eine potenzielle  Gefahr. In einem internen Bericht, der dem Guardian vorliegt, warnt die Behörde davor, dass die Autos zu "tödlichen Waffen" werfen könnten. In der Autobranche regt sich indessen Skepsis an Kooperationen mit Google.

Selbstfahrende Bomben

In dem Bericht prognostiziert das FBI, dass die Entwicklung starke Auswirkungen darauf haben werden, was sowohl Beamte als auch Kriminelle mit einem Auto machen können. So könnten Personen etwa bei einer Verfolgungsjagd gezielter auf die Beamten schießen, wenn sie nicht auf den Straßenverkehr achten müssen. Kriminelle könnten zudem die Sicherheitsvorkehrungen der Autos knacken um etwa rote Ampeln zu ignorieren oder die Autos in selbstfahrende Bomben verwandeln.

Weniger Unfälle

Das FBI ist allerdings auch der Meinung, dass Fahren durch die Autos, die mittels Laser, Radar, Videokameras und GPS navigieren, effizienter werde. Befürworter der Technologie propagieren, dass der Straßenverkehr dadurch sicherer werde, da Faktoren wie Müdigkeit, Ablenkung oder Rücksichtslosigkeit wegfallen. Auch beim FBI geht man davon aus, dass die Zahl der Unfälle verringert werde kann. Zudem soll es für Beamte einfacher werden die Autos verdächtiger Personen zu verfolgen, da die Gefahr geringer sei sie zu verlieren.

Branche fürchtet zu viel Macht für Google

In der Autobranche wird ebenfalls Kritik laut, allerdings aus anderen Gründen. Laut Nissan-CEO Carlos Ghosn zeigen sich die Autohersteller ob möglicher Kooperationen mit Google sehr zurückhaltend. So wird in der Branche gefürchtet, dass Google zu viel Kontrolle erlangen könnte. Man will nicht zur simplen Hardware verkommen, sagt Ghosn zur Nachrichtenagentur Reuters.

In nächsten fünf bis sieben Jahren

Nissan arbeitet selbst an fahrerlosen Autos, die bis 2020 marktreif sein sollen. Bereits 2016 will der Hersteller Fahrzeuge auf den Markt bringen, die alleine einparken können. Das FBI rechnet man damit, dass die Autos in den USA innerhalb der nächsten fünf bis sieben Jahren im regulären Straßenverkehr zugelassen werden. (Birgit Riegler, derStandard.at, 17.7.2014)