Brüssel - Die EU-Kommission schwächt ihre Pläne zum Stromsparen ab. Wie aus einem internen Dokument hervorgeht, peilt die Behörde ein EU-Einsparziel von maximal 29 Prozent bis zum Jahr 2030 an. Bisher waren Werte bis zu 35 Prozent im Gespräch. Dies geht aus einer älteren Version des gleichen, noch unveröffentlichten Strategiepapiers der Behörde hervor.

Beide Dokumente liegen dem Informationsdienst dpa Insight EU vor. Zum Vergleich: Das Europaparlament ist für einen Wert von 40 Prozent. Die EU-Kommission will die finale Version des Papiers nächste Woche vorstellen.

Nach 2020

Bis zum Ende dieses Jahrzehnts will die EU 20 Prozent an Strom und Wärme einsparen. Nun wird debattiert, wie es nach 2020 weitergeht. Vor allem EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso steht dem Vernehmen nach auf der Bremse - er pocht auf einen Wert von nur 25 Prozent. Sein Nachfolger Jean-Claude Juncker ist hingegen für mindestens 30 Prozent - dies als Pflicht, während Barroso für eine unverbindliche Vorgabe ist.

Junckers Amtszeit beginnt im November. In dem neuen Papier wird das Thema Klimaschutz deutlich negativer dargestellt als zuvor, beispielsweise werden steigende Kosten betont. Umweltschützer zeigten sich besorgt. Der zuständige EU-Energiekommissar Günther Oettinger dürfe bisher bekannte, ohnehin schon schwache Pläne für 2030 nicht weiter mindern, sagt Franziska Achterberg von Greenpeace. "Energiesparen schützt das Klima, senkt Kosten und macht Europa unabhängiger von Gas- und Ölimporten." (APA; 16.7.2014)