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Neo-Trainer Baur steht mit seiner Mannschaft gleich im Europapokal auf dem Prüfstein.

Foto: APA/Gindl

Auf den SV Grödig wartet am Donnerstag einer der bisherigen Höhepunkte der 66-jährigen Vereinsgeschichte. In Belgrad steht für den Club aus der Salzburger 7.000-Einwohner-Marktgemeinde gegen den FK Cukaricki der erste Europacup-Auftritt auf dem Programm. Neo-Trainer Michael Baur bezifferte die Chancen für das Zweitrunden-Duell der Europa-League-Qualifikation klassisch mit "50:50".

Nur 440 Tage nach dem fixierten Aufstieg von der Ersten Liga ins Oberhaus betreten die Grödiger um 21.05 Uhr (live ORF eins) die internationale Bühne. Als Belohnung für den sensationellen Erfolgslauf auf Rang drei in der vergangenen Saison nehmen die Salzburger den gesamten Kader mit in die serbische Hauptstadt.

Eine große Ehre

"Das muss für jeden einzelnen Spieler eine tolle Sache sein. Sie haben sich das mit großem Fleiß verdient, das ist jetzt ihre Belohnung", meinte Baur, der es als "Riesenehre" bezeichnete, für Österreich im Europacup-Einsatz zu sein. "Vor einem Jahr sind sie noch vor dem Fernseher gesessen, jetzt haben sie die Möglichkeit, selbst Europacup zu spielen. Da braucht man niemanden extra motivieren, das ist einfach eine geile Sache", sagte der Nachfolger von Adi Hütter.

"Wichtig wird sein, dass wir uns auswärts gut verkaufen. Die Chancen sehe ich in jedem Match bei 50:50, egal gegen wen", sagte der 45-Jährige, der als ÖFB-Teamspieler und auch auf Klubebene, unter anderem mit dem FC Tirol, der Admira und Pasching, viel internationale Erfahrung gesammelt hat. Die Vorbereitungsphase haben die Grödiger ohne Testspielniederlage überstanden, in der ersten Cuprunde am vergangenen Sonntag wurde Landesligist Leobendorf 7:1 bezwungen.

Ausschluss als Glücksfall

Das damals dahindümpelnde und vor der Insolvenz stehende Cukaricki wurde 2012 vom Bau- und Großhandelsunternehmer Dragan Obradovic gekauft. Dank der dadurch neuen finanziellen Möglichkeiten schaffte man auf Anhieb die Rückkehr ins serbische Oberhaus. Dort belegte man Rang fünf, was eigentlich nicht für den Europacup gereicht hätte.

Doch durch den von der UEFA verhängten Europacup-Ausschluss von Meister Roter Stern Belgrad kam Cukaricki kurzfristig zum Zug. Quasi direkt aus dem Urlaub gekommen, besiegte Cukaricki dann im Heimspiel der ersten Qualirunde den andorranischen Gegner UE Sant Julia 4:0, auswärts reichte dann ein 0:0 locker zum Weiterkommen.

Trainiert wird das Team seit 2012 von Vladan Milojevic, der in seiner aktiven Karriere als Verteidiger mehr als zehn Jahre in Griechenland gespielt hat. Milojevic setzt vornehmlich auf junge einheimische Kicker, mit dem brasilianischen Verteidiger Lucas Piasentin dürfte nur ein Legionär in der Startformation stehen. (APA, 16.07.2014)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen:

Cukaricki Belgrad - SV Grödig (Donnerstag, 21.05 Uhr/live auf derStandard.at im Ticker und auf ORF eins, Belgrad, Stadion FK Cukaricki, SR Slyva/Litauen).

Cukaricki: Ristic - Stojkovic, Ostojic, Piasentin, Brezancic - Todorovic, Stoiljkovic, S. Srnic, Matic - Bojic, Mirosavljevic

Ersatz: Stevanovic - D. Srnic, Pavlovic, Dimic, Jankovic, Boljevic, Mandic, Radovanovic

Grödig: Stankovic - Hart, Karner, Maak, Strobl - Brauer, Nutz - Reyna, Tomi, Huspek - R. Wallner

Ersatz: Adilovic - Cabrera, Djuric, Boller, Handle, Martschinko, Goiginger, Schütz, Strauß

Fraglich: Gschweidl (U19-EM)

Es fehlen: Potzmann (Schambeinentzündung)

Rückspiel am 24. Juli in Salzburg-Wals-Siezenheim (Red-Bull-Arena) - Der Aufsteiger steht in der dritten von vier Quali-Runden.