Der Vorarlberger Polizist Christoph Hagen ist ein flexibler Mann. Er begann seine Karriere als freiheitlicher Bundesrat und sitzt nun für das Team Stronach im Nationalrat, für eine BZÖ-Namensliste in der Gemeindevertretung von Hörbranz (Bezirk Bregenz).

Rechtlich sei das kein Problem, sagt Verfassungsexperte Heinz Mayer. Es käme immer wieder vor, dass Parteimenschen auf Bürgerlisten kandidieren. Doppelmitgliedschaften seien aber meist durch Parteistatuten ausgeschlossen. Das sieht auch das BZÖ so. Als Hagen 2012 zu Stronach wechselte, flog er aus der Partei. Deshalb sei er auch nicht mehr Gemeindevertreter des BZÖ, sagt dessen Vorarlberger Sprecher Manfred Dorn.

Da pflichtet ihm sein Ex-Parteikollege Hagen auch zu: Er habe das BZÖ immer nur als Anhängsel seiner Namensliste "Christoph Hagen, Parteifreie und BZÖ" gesehen. Hagen war freilich bei der letzten Gemeindevertretungswahl 2010 noch Nationalratsabgeordneter für das BZÖ. Im Frühjahr 2015, bei der nächsten Kommunalwahl, werden sich die Nebel in Hörbranz lichten. Dann will sich der Hauptmann der örtlichen Schützenkompanie "aus der kommunalen Ebene zurückziehen". Bei der Landtagswahl im September treten weder BZÖ noch Team Stronach an. Sie haben in Vorarlberg kein Personal gefunden. (Jutta Berger, DER STANDARD, 16.7.2014)