Nairobi - In einem Naturschutzgebiet in Kenia töteten Wilderer bei einem nächtlichen Angriff gleich vier Spitzmaulnashörner (Diceros bicornis) getötet. Wie die zuständige Tierschutzbehörde am Montag mitteilte, ereignete sich der Vorfall bereits am 9. Juli im privaten Reservat Ol Jogi etwa 225 Kilometer nördlich der Hauptstadt Nairobi. Nach Ansicht der  Behörde handelt es sich um den schlimmsten Fall von Nashörner-Wilderei in den vergangenen 26 Jahren.

Zunächst seien die Wilderer mit drei ihrer Hörner entkommen, hieß es seitens der Tierschutzbehörde. Zwei Verdächtige seien aber inzwischen festgenommen worden und sollten vor Gericht gestellt werden.

59 getötete Nashörner im Vorjahr

Im Jahr 1988 hatten Wilderer in Kenia sechs Tiere auf einen Schlag erlegt. Der Handel mit ihren Hörnern ist zwar seit Jahrzehnten verboten, die Hörner sind aber vor allem in Asien, wo sie zu fragwürdigen medizinischen Zwecken eingesetzt werden, sehr begehrt und erzielen horrende Preise. Seit Jahresbeginn wurden in Kenia 22 Nashörner von Wilderern getötet, im vergangenen Jahr waren es insgesamt 59. Der Bestand in dem ostafrikanischen Land liegt nur noch bei etwas mehr als tausend Tieren. (APA/red, derStandard.at, 15.07.2014)