Brüssel/Wien - Der langjährige SPÖ-Europaabgeordnete Hannes Swoboda, bis zuletzt Fraktionschef der Europäischen Sozialdemokraten im EU-Parlament, kritisiert nach seinem Abschied die eigene Parteispitze. "Ich habe nie verstanden, warum man so stromlinienförmig agieren muss", sagt er in einem nach seinem Ausscheiden herausgegebenen Interviewband.

"Brauchen Wetteifern der Konzepte und Personen"

"In der SPÖ - und in Österreich generell - ist die Diskussionskultur sehr mangelhaft", so Swoboda, der sich mit Juni aus der Politik zurückzog. "Wir müssen viel mehr demokratische Debatten führen. Wir brauchen da und dort Gegenkandidaturen, damit Konzeptionen und Persönlichkeiten miteinander wetteifern."

Auf die Frage, ob er sich von der Partei ausreichend gewürdigt fühlt, sagt Swoboda in dem Interview: "Die letzten Monate haben gezeigt, dass das in breiten Schichten sehr wohl der Fall ist. Nicht immer vielleicht im Bereich der Parteispitze." (APA, 15.7.2014)