Klagenfurt - In einem mehrseitigen Brief an den ORF Kärnten hat ein angeblicher Häftling der Justizanstalt Klagenfurt schwere Vorwürfe gegen die dortigen Haftbedingungen erhoben. Es geht um Gewalt unter den Straftätern und Korruption in der Beamtenschaft, aber auch um strukturelle Probleme. Peter Bevc, Leiter der Haftanstalt, hatte zu den Gewaltvorwürfen zum ORF nichts gesagt, weil er sie bisher nicht kenne.

Bevc sagte, dass er alle Fälle von Missbrauch anzeige. So geschehen etwa in einem Fall von sexueller Belästigung, den auch der Briefschreiber nennt - es soll zu einer unsittlichen Berührung eines 19-jährigen Häftlings gekommen sein. In diesem Fall ermittelt auch die Staatsanwaltschaft.

Schweigegeldzahlungen

Der Absender berichtet allerdings von regelmäßigen sexuellen Übergriffen vor allem gegen jüngere Häftlinge. Ein Insasse habe drei junge Männer missbraucht. Die Vorwürfe lauten, dass die Fälle vertuscht wurden und der Täter als einzige Konsequenz nicht mehr in der anstaltsinternen Werkstätte habe arbeiten dürfen.

Zudem ist im Brief von Schwarzhandel - auch mit Drogen - und Schweigegeldzahlungen die Rede, unter den Justizwachebeamten sollen die Täter Komplizen haben. (APA/red, derStandard.at, 9./10.7.2014)