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Arjen Robben hat bisher bei der WM aufgezeigt.

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Lionel Messi hat bisher bei der WM aufgezeigt. Ein halbfinales Gipfeltreffen steht bevor.

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König Willem-Alexander und Máxima werden diesmal nicht live vor Ort sein.

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São Paulo - Der niederländische König Willem-Alexander und seine Gemahlin, Königin Máxima, werden am Mittwoch nicht auf der Tribüne der Arena de São Paulo sitzen. Damit es nicht vor den Augen der Weltöffentlichkeit zu einem Ehekrach komme, wurde im Internet gemutmaßt. Máxima ist in Argentinien aufgewachsen. Klingt nach Gewissenskonflikt. Die Fußball-Nationalspieler der beiden Staaten bemühen sich um den Finaleinzug bei der WM.

Argentinien hat auch einen König, einen Fußballkönig, er ist 1,69 Meter groß, hört auf den Namen Lionel Andrés Messi Cuccittini, wahlweise auch Leo, La Pulga (der Floh) oder völlig bescheiden, El Messias. Mit ihm steht und fällt die Albiceleste. In vier von fünf bisherigen WM-Partien wurde der 27-Jährige zum Spieler des Spiels gewählt. Vier Treffer hat er schon erzielt. Er, der legitime Nachfolger von Diego Armando Maradona als Superstar des Landes, sei "der beste Spieler der Welt". Sagt Lionel Messis legitimer Vorgänger, Diego Armando Maradona. Und - da ist sich der 53-Jährige sicher - Messi werde es richten. Sein Team zum WM-Titel führen. So wie es Maradona zuletzt vor 28 Jahren getan hatte.

"Er ist das Wasser in der Wüste", sagt Argentiniens Trainer Alejandro Sabella über seinen Kapitän. "Wenn man glaubt, es gibt keine Lösung mehr, dann findet er trotzdem eine. Und wenn uns die Luft ausgeht, gibt er uns neuen Atem. Er ist für uns ein Zeichen der Hoffnung. Wir vertrauen ihm voll und ganz."

Tatsächlich hängt im Halbfinale noch viel mehr an Messi. Sein nicht ungenialer Partner Ángel di María fällt wegen einer Oberschenkelblessur aus. Messis Zimmerkollege Sergio Agüero fehlt nach einer ähnlichen Verletzung noch die Spielpraxis. Der Stürmer wird wohl erneut auf der Ersatzbank Platz nehmen. Nichtsdestotrotz schreibt die Tageszeitung La Nación voller Zuversicht: "Der Tisch ist gedeckt." Nicht minder optimistisch ist Mittelfeldmann Javier Mascherano: "Das ist eine einzigartige Chance. Die werden wir uns nicht entgehen lassen."

Dreimaliger Finalist

Eine einzigartige Chance haben auch die Niederländer. Noch nie haben sie den WM-Titel geholt, dreimal (1974, 1978, 2010) erreichten - und verloren - sie das Endspiel. Und die Niederländer haben Arjen Robben. Quasi des Flohs Gegenstück. Nach Meinung der Tageszeitung De Telegraaf ist der 30-jährige Flügelflitzer Messis einziger verbliebener Rivale um die Auszeichnung für den besten Spieler der WM. Ex-Bondscoach Guus Hiddink sagt: "Messi kann zwar jederzeit etwas Besonderes tun - aber das kann Robben auch."

Gegen Argentinien könnte eine noch defensivere Ausrichtung zum Erfolg führen. Die Albiceleste tat sich bisher gerade gegen verteidigungsstarke Teams schwer. Da kommt es ungelegen, das Abwehrchef Ron Vlaar angeschlagen ist. Sein Einsatz ist fraglich. Das Tor wird wieder Jasper Cillessen hüten. Trotz Matchwinner Tim Krul im Viertelfinale gegen Costa Rica. Spätestens seit dem Einwechsel-Coup vor dem Elfmeterschießen wird Trainer Louis van Gaal in der Heimat hochgelobt. "Er ist der beste Trainer, den die Niederlande je hatten", sagt Dick Advocaat, auch ein Vorgänger van Gaals.

Im Übrigen hat Königin Máximas Gewissenskonflikt auch etwas Gutes. Ihr Team kommt jedenfalls ins Finale. (rie, sid, APA, DER STANDARD, 9.7.2014)