Welch Glück, dass es ihn gibt, den Bildungsauftrag des ORF. Woher sonst sollten wir wissen, wie Promis sonntags frühstücken und wie sie denken, wenn sie denken.

Welch Glück auch, dass jüngst Lilly Becker ("Frau von Tennislegende Boris Becker, Model und Mutter") dran war, sodass wir nun ahnen, wie das Leben auch sein kann. Vorausgesetzt, man hat im Prada-Tascherl eine "fremde Kreditkarte, die man bis zu einer bestimmten Grenze verwenden darf", also die der Legende.

Nun wissen wir Folgendes: Einkaufen und Frausein, das gehört zusammen. Becker: "Ich liebe Shoppen, ich bin eine Frau"; "Ich kaufe teure Dinge, ja, ich bin eine Frau". Die Beute? "200 bis 250 Paar Schuhe."

Auch im Unterrichtsgegenstand Urlaubsverhalten sind wir, dem öffentlich-rechtlichen Frühstücken sei's gedankt, einen Schritt weiter: zwei Erwachsene, ein Kind? No way. "Urlaub ohne Nanny? Das mach' ich nicht, das ist kein Urlaub. Weil: Was machen wir, wenn Amadeus (das Kind, Anm.) schlafen geht? Bleiben wir im Hotelzimmer? Das geht nicht." Seien wir ehrlich: Die Scheidungsraten nach jeder Feriensaison geben der Frau recht.

Zwei Stunden zuhören - und wir kennen uns aus: bei Urlaub, Geld und Brüsten ("Wenn du müde bist, gehen sie ein bisserl nach unten, da musst du helfen, sie nach oben zu bringen").

Nur eine Frage quält uns noch: Wie, um Himmels willen, wird man eine Legende? (Renate Graber, DER STANDARD, 9.7.2014)