Bild nicht mehr verfügbar.

Schrampf schaut ins Glas und sucht das Gute im Prosecco.

Foto: Reuters//Manuel Silvestri

Prosecco schwappt dank der unüberlegten Wiedereinführung der Sektsteuer wieder über das Land, was in vieler Hinsicht unerfreulich ist. Auch die Qualität des Getränks reicht selten über mit Blasen versetztes Zuckerwasser hinaus. Und das nährt den Verdacht, dass es für dessen Entsorgung einfach der fünf Millionen Varianten von Aperol Spritz und hugoartigem bedarf, die derzeit überall lauern.

Doch wie immer gibt es auch bei Prosecco wirklich Hervorragendes, Weine, die mit Wissen um traditionelle Herstellung und Rücksicht auf Herkunft hergestellt werden und so einfach weit interessanter schmecken. Ein Beispiel dafür ist ein "col fondo" hergestellter Prosecco aus dem Haus Cá dei Zago.

Bio- und Natural-Wines

"Col fondo" ist die Herstellungsweise vor der Einführung der Gärtanks, mit deren Hilfe einem fertigen Wein per Druck Kohlensäure eingeblasen wird. Bei "col fondo" wird fast fertig vergorener Grundwein mit noch etwa zehn Gramm Restzucker in Flaschen gefüllt und vergärt dort durch. Das Sediment ("fondo"), das dabei entsteht, sammelt sich durch aufrechte Lagerung am Flaschenboden und bringt eine zarte salzig-herbe Geschmacksnote ein, die den Wein sehr erfrischend macht.

Cá dei Zago ist arbeitsphilosophisch der Bio- und Natural-Wines-Szene zuzurechnen. Deren Weine in Cocktails zu versenken ist übrigens nicht notwendig, sie schmecken auch so. (Luzia Schrampf, Rondo, DER STANDARD, 11.7.2014)