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Ein 21-Jähriger ist am Donnerstagabend nach einem Tankstellenüberfall auf der Flucht von der Polizei erschossen worden.

Foto: APA/Thomas Lenger

Neunkirchen/Wiener Neustadt - Nach dem Tod eines gescheiterten Tankstellenräubers, der in Neunkirchen von der Polizei erschossen worden ist, wird es eine Tatrekonstruktion geben. Das hat Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, am Dienstag auf APA-Anfrage mitgeteilt. Auch ein Schusssachverständiger sei bestellt worden.

Der Termin für die Tatrekonstruktion steht laut Habitzl noch nicht fest, werde aber auch nicht bekannt gegeben. Abwarten heißt es bezüglich der Untersuchung des Blutes des erschossenen 21-Jährigen, die Hinweise auf einen möglichen Alkohol- oder Drogenkonsum geben soll. Dem Sachverständigen zufolge sei "vor drei bis vier Wochen mit keinem Ergebnis zu rechnen".

Kein Bericht über Anzahl der Schützen

Habitzl bestätigte am Dienstag, dass ein Harn-Schnelltest Hinweise auf Amphetamin, Methamphetamin und THC ergeben habe, was aber "noch nicht aussagekräftig" sei. Weil sich derartige Substanzen wochenlang im Harn halten würden, müsse eben die Blutuntersuchung abgewartet werden.

"Noch keinen Bericht" habe die Staatsanwaltschaft, wie viele Polizisten geschossen haben sollen, sagte der Sprecher weiter. In Medienberichten war von vier Beamten die Rede.

Der 21-jährige Niederösterreicher war Donnerstagabend weniger als eine halbe Stunde nach einem gescheiterten Überfall auf eine Tankstelle in Wiener Neustadt in Neunkirchen von der Polizei zum Anhalten gezwungen worden. Er richtete in der Folge eine Softgun gegen die Beamten, die "einer realen Waffe sehr ähnlich war". Als er auf der Beifahrerseite aus dem Auto stieg und die Waffe noch in Händen hielt, wurde das Feuer eröffnet. Nach Polizeiangaben trafen den 21-Jährigen neun Projektile in den Oberkörper und in die Beine. Habitzl bestätigte am Dienstag, dass der Verdächtige "drei tödliche Schussverletzungen" erlitten habe.

Schüsse mit Softguns lösten auch in Hallein Einsatz aus

Eine Verwechslung von Softguns mit echten Waffen ging am Dienstag glimpflicher aus: Vier Männer hantierten in Hallein bei einem Holzlagerplatz mit den täuschen echt aussehenden Waffen, woraufhin ein besorgter Anrainer Alarm schlug und einen Einsatz von Polizisten mit Schutzausrüstung auslöste. Das Quartett wird nun wegen Ordnungsstörung angezeigt.

Die von den Polizisten aufgefunden Waffen sahen Pistolen täuschend ähnlich. Für die Beamten war es nicht sofort ersichtlich, dass es sich bei dem Scharfschützengewehr, der Maschinenpistole und zwei weiteren Pistolen, die sie in dem Wagen der Männer entdeckt hatten, um keine echten Waffen handelte. "Die Waffen waren optisch für die Einsatzkräfte, auch aus nächster Nähe, nicht als Softguns zu erkennen", informierte am Dienstag die Landespolizeidirektion Salzburg. (APA/red, derStandard.at, 8.7.2014)