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Bis Busse mit solchen Botschaften in Nigeria fahren können, wird wohl noch einige Zeit vergehen müssen.

Foto: APA/EPA/Gabbert

Abuja - Ein Ende Juni wegen "Ungläubigkeit" in eine psychiatrische Klinik eingewiesener Nigerianer ist nach knapp zwei Wochen freigelassen worden. Die Familie des 29-jährigen Mubarak Bala hatte ihn gezwungen, sich von Spezialisten untersuchen zu lassen, nachdem er erklärt hatte, er sei Atheist.

Es habe sich um ein "Missverständnis" zwischen Bala und seinen Angehörigen gehandelt, sagte sein Anwalt Mohammad Bello Shehu am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Dieses sei aber nun geklärt und der Weg zur Aussöhnung geebnet.

"Familienangelegenheit"

"Es handelt sich um eine Familienangelegenheit", ließ Bala in einer Mitteilung verlauten. "Ich bin aus dem Krankenhaus entlassen worden und wohne wieder bei meiner Familie." Ihm sei versichert worden, dass er ein Recht auf seine eigene Meinung und Religion habe und dass er nun sicher sei, betonte sein Anwalt.

Bala stammt aus dem überwiegend muslimischen Bundesstaat Kano, in dem vor 14 Jahren die islamische Rechtsprechung Scharia eingeführt worden war. Unter der Scharia steht auf den Abfall vom Glauben (Apostasie) die Todesstrafe. Die Familie hatte erklärt, sie habe sich zu der Einweisung in die Psychiatrie entschieden, um den Sohn vor dem sicheren Tod zu retten.  (APA, 7.7.2014)