Kabul - Die Taliban haben nahe der afghanischen Hauptstadt Kabul laut offiziellen Angaben mindestens 200 Tanklastzüge in Brand gesetzt. Nach Angaben des Innenministeriums ereignete sich der Anschlag in der Nacht auf Samstag, als die Lastwagen im Vorort Tshauk-e Arghandi auf ihre Weiterfahrt nach Kabul warteten. Die Taliban bekannten sich zu dem Angriff.

Ob das Benzin für ausländische Truppen gedacht war, blieb zunächst unklar. Ein Polizeisprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Privatunternehmen gehörenden Lkw seien um 22.30 Ortszeit auf einem Parkplatz angezündet worden. Verletzt wurde demnach niemand. Dem Polizeichef von Kabul, Gul Aghan Hashimi, zufolge wurde bei dem Anschlag eine Magnetbombe gezündet. Die Feuerwehr versuchte am Samstag weiterhin, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen.

Die von der NATO angeführte ISAF-Truppe prüfte nach Angaben eines Sprechers noch, ob das Benzin für sie Soldaten bestimmt war. Die Taliban attackieren regelmäßig Nachschublieferungen für die NATO-Truppen. Seit der Präsidentenwahl am 14. Juni ist es in Kabul relativ ruhig gewesen. In den vergangenen Tagen häuften sich aber die Angriffe der Taliban. Am Donnerstag zerstörten sie bei einem Raketenangriff den auf einem Flughafen geparkten Hubschrauber des scheidenden Präsidenten Hamid Karzai. Einen Tag zuvor wurden bei einem Selbstmordanschlag acht Soldaten getötet. (APA, 5.7.2014)