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Segeln oder Rekuperation? Ersteres hat der Fahrer des Fahrzeugs auf dem Bild offenbar falsch verstanden. Könnte aber auch Hochwasser sein.

Foto: apa/pleul

Eine naheliegende Möglichkeit, beim Fahren Energie zu sparen, ist es, diese beim Verzögerungsvorgang zurückzugewinnen und nicht mit Bremsen in reine Wärme zu verwandeln. Das funktioniert aber nur, wenn eine entsprechend leistungsfähige Elektromaschine an Bord ist, die die Bewegungsenergie in elektrischen Strom wandelt.

Automatisch segeln

Bei einem Elektroauto ist das relativ einfach, weil dessen Motor im Schiebebetrieb auch als Generator funktionieren kann. Das Gleiche gilt auch für ein Hybridauto. Ein normales Auto hat hingegen keinen E-Motor oder Generator, der eine nennenswerte Rekuperationsrate erreichen kann.

Hier ist es viel besser, das Auto segeln zu lassen, also die Motorbremswirkung wegzuschalten, wo immer es Sinn macht. So eine Maßnahme lässt sich in Kombination mit Automatikgetriebe gut verwirklichen.

Von der Energiebilanz her ist Segeln grundsätzlich die bessere Strategie als Rekuperieren, weil dabei die Bewegungsenergie ohne elektrische Verluste genutzt werden kann. Die Elektronik eröffnet hier ein großes Feld, denn über Navigationssysteme und Abstandstempomat kann ein Auto selbst schon weiter vorausschauen als sein Fahrer, vor allem dann, wenn das Navi auch noch Steigungs- und Gefälledaten liefert.

Richtige Regelstrategie

Über Erfolg und Misserfolg von Energiesparmaßnahmen dieser Art entscheidet aber letztlich die richtige Regelstrategie. Denn es wäre sogar gefährlich, wenn eine energiesparende Fahrweise die anderen Verkehrsteilnehmer nervös machte. So ist es auch im Sinne eines vernünftigen Verkehrsflusses wichtig, die richtige Balance zwischen Rekuperieren und Segeln zu finden. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 4.7.2014)