"Für Bilder von Frauen aller Haarfarben ist auf dem Flyer kein Platz gewesen": Der burgenländische RFJ-Landesobmann erklärt, warum die "echte Frau" blond ist.

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"ECHTE Frauen haben weder Bart noch Penis": Mit diesem Spruch tönt der Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) Burgenland in seiner aktuellen Kampagne "Lass dich nicht linken". Auslöser für die Kampagne waren die diesjährigen Life-Ball-Plakate und der Auftritt von Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest.

Rund 1.000 Flyer werden derzeit im Burgenland verteilt, auf denen zu sehen ist, wie eine "echte Frau" nach Meinung des RFJ auszusehen hat: schlank, halbnackt und langhaarig. "Wir haben ein Model ausgewählt, das uns gefallen hat", sagt Werner Wassicek, Landesobmann des RFJ, im Gespräch mit derStandard.at. Für Bilder von Frauen aller Haarfarben sei auf dem Flyer kein Platz gewesen.

Kampagne gegen "Entwicklung in falsche Richtung"

Die Kampagne ist nur ein Teil des RFJ-Einsatzes gegen den angenommenen "Gender-Wahn". Conchita Wurst stehe für eine Entwicklung der Gesellschaft in eine falsche Richtung, sagt Wassicek. Stellvertretend für alle Landesgruppen des RFJ kritisiert er das Binnen-I und die Quotenregelung. Wassicek fürchtet, dass Frauen ohne Qualifizierung so in einer falschen Position landen könnten, und macht deutlich: "Ich möchte einen Arzt haben, der aufgrund seiner Leistung im OP steht und nicht aufgrund der Quote."

SJ: Plumper Sexismus

Für die Sozialistische Jugend Österreich (SJÖ) ist die Kampagne "plumper Sexismus". Gerade Organisationen wie der RFJ seien schuld daran, dass Frauen nicht gleichberechtigt seien, sagt Landesvertreter Kilian Brandstätter zu derStandard.at. Eine Aktion wie diese würde ein Frauenbild weiter unterstützen, das nicht mehr der Realität entspreche. (Lisa Breit, derStandard.at, 1.7.2014)