Bild nicht mehr verfügbar.

Bei der nächsten Fußballweltmeisterschaft sollen Fans und Spieler schon eine neue Hymne singen.

Foto: AP Photo/Themba Hadebe

Bern - Mit einem Wettbewerb sucht die Schweiz einen zeitgemäßeren Text für ihre Hymne. Das Interesse sei groß, teilte die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) am Montag mit. 116 Vorschläge seien bis Freitag eingegangen, darunter auch ein portugiesischer Text. Eine Jury soll nun den Siegertext küren, der kommendes Jahr der Regierung in Bern zum Genehmigung vorgelegt werde.

"Unsere Erwartungen wurden übertroffen", sagte SGG-Geschäftsleiter Lukas Niederberger am Montag. Er bestätigte einen Bericht der "NZZ am Sonntag". Demnach wurden bisher 70 deutsche, 40 französische, vier italienische Texte und ein rätoromanischer Beitrag für einen neuen Schweizerpsalm eingesandt. Das Wettbewerbsreglement verlange eine der vier Landessprachen für die neue Hymne.

Maximal zehn Beiträge bis Herbst

Am Montag läuft die sechsmonatige Eingabefrist ab. Als Nächstes wählt eine 18-köpfige Jury bis im Herbst maximal zehn Beiträge aus, die in alle Landessprachen übersetzt und professionell interpretiert werden. Die Siegerhymne soll 2015 dem Bundesrat übergeben werden mit der Bitte, den neuen Text und die Melodie zu bestimmen.

Die SGG will der Landeshymne einen zeitgemäßeren Text verpassen. Grundlage für die neue Hymne soll die Präambel der Bundesverfassung sein. Die Melodie des heutigen Schweizerpsalms soll erkennbar sein.

Der Schweizerpsalm wurde im Jahr 1840 von Leonhard Widmer gedichtet und ein Jahr später vom Zisterziensermönch Alberich Zwyssig vertont. Im Jahr 1981 wurde das Lied offiziell zur Nationalhymne der Eidgenossenschaft erklärt. Die Hymne wird wegen ihrer antiquierten Sprache ("Trittst im Morgenrot daher, seh ich dich im Strahlenmeer") und ihres religiösen Inhalts ("Betet, freie Schweizer, betet!") als nicht mehr zeitgemäß angesehen. (APA, 30.6.2014)