Sofia - Bulgarien bekommt vor den Neuwahlen am 5. Oktober eine Übergangsregierung. Die jetzige Regierung der Sozialisten mit der Türkenpartei soll bis 25. Juli zurücktreten. "In diesem Parlament kann keine weitere Regierung mehr gebildet werden", erklärte Staatschef Rossen Plewneliew am Sonntag nach Treffen mit den Parteispitzen. Die Bulgaren hatten erst im Mai 2013 vorgezogene Parlamentswahlen.

Angesichts der politischen Krise soll das Parlament in Sofia am 6. August - zwei Monate vor der Neuwahl - aufgelöst werden. Bis dahin wollen die Parlamentarier wichtige Gesetze zur "Unterstützung des Bankensystems" verabschieden. Dies war wegen der aktuellen Panikmache unter Bankeneinlegern dringend notwendig geworden. "Das Geld der Bürger in den Banken in Bulgarien ist sicher und garantiert", betonte Staatschef Plewneliew. Das ärmste EU-Land gehört nicht zur Eurozone.

Bulgarische Behörden ermitteln nach eigenen Angaben wegen des Angriffes auf die Bankenbranche. Kriminelle wollten demnach mit Falschinformationen die Bürger dazu bewegen, ihr Geld abzuheben. Tatsächlich kam es bei der First Investment Bank und der Corporate Commercial Bank (Corpbank) zu einem Kundenansturm. Die Zentralbank übernahm daraufhin die Kontrolle über die Corpbank.  (APA, 29.6.2014)