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Dieser kleine Kerl ist ein weitläufiger Verwandter der Elefanten und wurde nun in Namibia entdeckt.

Foto: REUTERS/California Academy of Sciences

San Francisco - Kalifornische Wissenschafter melden die Entdeckung einer bislang unbekannten Säugetierart im Südwesten Afrikas. Biologen um John Dumbacher von der California Academy of Sciences stießen in einer abgelegenen Wüstenregion Namibias auf eine neue Art von Rüsselspringern und gaben ihr die Bezeichnung Macroscelides micus.

Mitglieder einer heterogenen Gruppe

Rüsselspringer werden bis zu 30 Zentimeter lang und sind nach ihren beiden hervorstechendsten Merkmalen benannt: einer spitzen, beweglichen Schnauze und verlängerten Hinterbeinen, auf denen sie sich auch hüpfend fortbewegen können. Davon abgesehen ähneln sie oberflächlich betrachtet Mäusen oder Spitzmäusen.

Tatsächlich sind sie weder mit den einen noch mit den anderen verwandt. Sie gehören zu den Afrotheria, einer Übergruppe von Säugetieren, die sich auf dem damals geografisch noch isolierten Kontinent Afrika entwickelten. Nach dem Entstehen der Landverbindung mit Eurasien haben sich manche Afrotheria wie Elefanten und Seekühe weltweit ausgebreitet - andere wie das Erdferkel oder auch die Rüsselspringer sind auf ihre Ursprungsheimat beschränkt geblieben.

Der Neue und seine Verwandtschaft

Macroscelides micus schreiben die Forscher der Gattung der Kurzohrrüsselspringer zu. Von seinen allernächsten Verwandten unterscheidet er sich unter anderem durch das Fehlen dunkler Hautpigmente. Darüber trägt das 19 Zentimeter lange und 28 Gramm leichte Tier ein rostrotes Fell, das der Tarnung in seiner felsigen Heimat dient.

Rüsselspringer legen unterirdische Bauten an und sind Allesfresser, wobei Insekten ihre Hauptnahrung bilden. Da sie, wie Macroscelides micus zeigt, auch mit unwirtlichen Umgebungen gut zurechtkommen, haben sie relativ wenig Kontakt mit dem Menschen. Die meisten der bisher 16 bekannten Rüsselspringerarten gelten daher nicht als gefährdet. (jdo, derStandard.at, 27.6.2014)