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Während sich die Situation im Norden Europas allmählich erholt, sind die Bestände im Mittelmeer weitgehend überfischt.

Foto: REUTERS/Pascal Rossignol

Brüssel - Laut einem Bericht der EU-Kommission haben sich die Fischbestände in Nord- und Westeuropa mittlerweile deutlich erholt. Ein düsteres Bild zeichnet die Behörde dagegen von der Situation im Süden. "Die schlechte Lage im Mittelmeer bereitet mir große Sorgen", sagte EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki am Donnerstag.

So seien mindestens 96 Prozent der bodennahen Arten überstrapaziert. Bei Fischen aus mittleren Tiefen wie Sardinen und Sardellen seien mehr als 70 Prozent überfischt.

Keine Fangobergrenzen im Mittelmeer

Für die Fischbestände im Mittelmeer gibt es mit Ausnahme des Roten Thun keine Fangobergrenzen. Denn im Gegensatz zu den nordeuropäischen Gewässern ist die Lage hier laut EU-Kommission unübersichtlicher: Es gibt mehr Fischarten, mehr Kutterflotten und zudem eine hohe Zahl Fischer, die jeweils nur kleine Mengen aus dem Meer holen. Deshalb müssen die europäischen Anrainerstaaten nationale oder regionale Regeln für die Fischer festlegen, etwa zu Flottengrößen und Fangzeiten. Die EU-Kommission fordert hier mehr Anstrengungen.

Für deutsche Fischer hält die EU-Kommission hingegen relativ gute Nachrichten bereit: Im Nordostatlantik sind mit 41 Prozent der Bestände deutlich weniger Bestände überfischt als noch 2009 (damals 86 Prozent). In gutem Zustand sind demnach unter anderem Heringe und Schollen in der Nordsee sowie Sprotten in der Ostsee. (APA/red, derStandard.at, 26.6.2014)