Seoul/Pjöngjang - Nordkoreas Militär hat nach südkoreanischen Angaben an der Ostküste drei Raketen mit kurzer Reichweite in Richtung offenes Meer abgefeuert. Die Geschosse hätten eine Reichweite von 190 Kilometern gehabt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul am Donnerstag. Sie seien ins Japanische Meer (Ostmeeer) gestürzt. Um welche Art von Rakete es sich genau gehandelt habe, werde untersucht.

Militärs vermuteten, dass Raketen aus Mehrfachraketenwerfern vom südöstlichen nordkoreanischen Küstenort Wonsan verschossen wurden, wie der Rundfunksender KBS berichtete. Nordkorea testet regelmäßig Raketen von kurzer Reichweite.

Spannungen erhöht

Seit Anfang des Jahres haben sich die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel wieder spürbar erhöht. Nordkorea hatte im Februar und März ein große Anzahl verschiedener Raketentypen abgefeuert. Die Testreihe wurde auch als Antwort auf die großen gemeinsamen Frühjahrsübungen der südkoreanischen und amerikanischen Streitkräfte gesehen.

Das kommunistische Regime in Pjöngjang hatte zudem mit einem neuen Atomtest gedroht, nachdem der UN-Sicherheitsrat Ende März den Start von zwei Mittelstreckenraketen des Landes verurteilt hatte. Auch Südkorea hatte im März mehrere ballistische Raketen getestet. Nach Armeeangaben können diese neuartigen Raketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern fast jedes potenzielle Ziel in Nordkorea treffen. (APA, 26.6.2014)