Wien - Die "Vienna International School" (VIS) in Wien-Donaustadt soll weiter mit fünf Millionen Euro pro Jahr vom Bund gefördert werden, berichtet das "Ö1-Morgenjournal". Derzeit wird allerdings noch von Außen-, Bildungs- und Finanzministerium über eine Verlängerung des Ende Juli auslaufenden Vertrags verhandelt. Woher das Geld kommen soll, ist auch noch offen. Das Bildungsressort pocht auf ein Sonderbudget.

UNO-Amtssitz braucht internationale Schule

Es herrsche der Konsens, dass die in unmittelbarer Nähe zur UNO-City gelegene Privatschule auch weiterhin vom Bund gefördert werden wird, heißt es auf APA-Anfrage aus dem Außenministerium. Offen sei nur, wo und in welcher Höhe die Förderung budgetiert werden wird. Schließlich sei immer klar gewesen, dass zur Einrichtung eines UNO-Amtssitzes auch eine internationale Schule für die Kinder der UNO-Mitarbeiter gehöre. Für die Finanzierung sieht man sich im Ressort jedoch nicht zuständig: Das sei in den vergangenen Jahren stets über das Bildungsministerium passiert, im Außenministerium sei man nicht für Schulen zuständig.

Mehr Mittel als alle nicht-konfessionellen Privatschulen zusammen

2013 hat die VIS mit ihren 1.400 Schülern vom Bildungsministerium 5,2 Millionen Euro erhalten, dazu kommen vom Bund weitere Zuwendungen im Wert von zweieinhalb Millionen Euro. Zum Vergleich: Für alle übrigen nicht-konfessionellen Privatschulen in freier Trägerschaft (5.900 Schüler) gab es zuletzt gemeinsam 4,4 Millionen Euro Förderung vom Bildungsressort. In dessen Budget sind für 2015 allerdings keine Mittel für die VIS eingeplant.

Sollte der Vertrag also verlängert werden, "dann muss es dafür jedenfalls ein Sonderbudget geben", heißt aus dem Ressort. Man habe schließlich vom Finanzministerium kein Geld für diesen Posten erhalten. Das Bildungsministerium muss gemäß Sparvorgaben 87 Millionen Euro im Jahr 2014 und 90 Millionen im Jahr 2015 einsparen.

Wiener Nein

Im Finanzministerium will man die Forderung mit Verweis auf die noch laufenden Verhandlungen nicht kommentieren. Eine Absage kommt unterdessen von anderer Seite: Laut "Morgenjournal" würde der Bund die Kosten gerne der Stadt Wien übertragen, von dort komme allerdings ein klares Nein. Neben der VIS gibt es mit der Danube International School und der American International School zwei ähnliche Einrichtungen in Wien ohne vergleichbare Förderung. Zumindest erstere will vor Gericht um die Subvention kämpfen. (APA, 25.06.2014)