Brüssel/Tiflis - Die NATO will ihre Zusammenarbeit mit Georgien verstärken, die frühere Sowjetrepublik aber vorerst nicht in die Allianz aufnehmen. In den kommenden Wochen werde das Bündnis ein "umfassendes Paket" erarbeiten, "damit Georgien näher an die NATO rückt", sagte der Generalsekretär des Bündnisses, Anders Fogh Rasmussen, am Mittwoch in Brüssel bei einem Treffen der NATO-Außenminister.

Diese Grundsatzeinigung der Minister solle auf dem Gipfel der Allianz im September bestätigt werden. Unter dem Eindruck des Konflikts mit Russland um die Ukraine hatte Georgien eigentlich darauf gehofft, dass die NATO bereits einen Aktionsplan zur Mitgliedschaft des Landes ins Leben rufen und damit den Weg für eine Mitgliedschaft ebnen würde. "Wir verstehen, dass die Mitgliedschaft in der NATO viel harte Arbeit erfordert", hatte Georgiens Verteidigungsminister Irakli Alasania der Zeitung "Die Welt" vom Dienstag gesagt. Sein Land setze aber "darauf, dass die NATO unsere Reformen und unseren Beitrag bei Operationen der Allianz anerkennt".

"Um ganz deutlich zu sein: Die Tür der NATO bleibt offen", sagte Rasmussen. "Und kein drittes Land hat ein Veto über die Erweiterung der NATO", fügte der Däne mit Blick auf Russland hinzu, das die Annäherung früherer Sowjetrepubliken wie der Ukraine und Georgiens an westliche Bündnisse wie die NATO und die Europäische Union ablehnt. Die NATO hatte auf einem Gipfel im Jahr 2008 in Bukarest Georgien und der Ukraine eine symbolische Beitrittsperspektive zugesagt, ohne dafür ein Datum zu nennen. (APA, 25.6.2014)