Gaza - Die israelische Luftwaffe hat als Reaktion auf Beschuss aus dem Gazastreifen Angriffe in dem Gebiet am Mittelmeer geflogen. Ein Kampfflugzeug habe am Dienstagabend unter anderem fünf versteckte Raketenabschussvorrichtungen im Norden des Gazastreifens und ein Gebäude, in dem Waffen hergestellt würden, im Süden des Gebiets bombardiert, teilte ein Sprecher der israelischen Armee mit.

Zuvor waren demnach fünf Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert worden. Zwei seien abgefangen worden, zwei weitere seien noch im Gazastreifen explodiert, und die letzte habe unbewohntes Gelände getroffen.

Kind getötet

Vertretern der palästinensischen Sicherheitsbehörden zufolge wurde bei den israelischen Angriffen niemand verletzt. Ein Kind sei jedoch von einer der Raketen getötet worden, die im Gazastreifen explodiert sei, teilten Ärzte mit. Zwei weitere Kinder seien verletzt worden.

Die Lage in der Region ist derzeit äußerst angespannt. Grund ist das Verschwinden dreier israelischer Jugendlicher im Westjordanland. Die israelische Regierung macht die Hamas dafür verantwortlich. Seit dem Verschwinden der Jugendlichen hat Israels Armee Dutzende Palästinenser festgenommen. Die Suche im Westjordanland läuft auf Hochtouren.

Gefangene beenden Hungerstreik

Unterdessen beenden die mehr als 60 palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen, die wegen der Auswirkungen eines Hungerstreiks ins Krankenhaus verlegt werden mussten, vorerst ihre Aktion vorerst. Dies teilte einer ihrer Anwälte in der Nacht auf Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP mit. Die 63 Palästinenser hätten eine entsprechende Einigung mit den israelischen Strafvollzugsbehörden erzielt.

Die Details der Einigung sollen dem Anwalt zufolge im Laufe des Mittwochs genannt werden. Mehr als hundert Gefangene waren Ende April in den Hungerstreik getreten, um gegen ihre Inhaftierung zu protestieren.

Gerichtsverfahren erzwingen

Die Palästinenser werden unter der sogenannten Verwaltungshaft von Israel in Unfreiheit gehalten. Diese aus dem Kolonialrecht der britischen Mandatszeit in Palästina (1920-1948) übernommene Prozedur erlaubt die unbegrenzte Gefangenhaltung von Menschen ohne Anklage und Gerichtsverfahren, solange alle sechs Monate ein Richter die Verlängerung erlaubt.

Mit dem Hungerstreik wollten die Palästinenser ihre Freilassung oder ein sofortiges ordentliches Gerichtsverfahren erzwingen. Da sie Flüssigkeiten und Zucker zu sich nahmen, konnten sie ihre Kampagne zeitlich strecken. Allerdings mussten im Laufe der Aktion immer mehr Hungerstreikende wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes ins Krankenhaus verlegt werden. (APA, 25.6.2014)