Frankfurt am Main - Europas Leitbörsen sind am Montag einhellig mit höheren Notierungen in die Handelswoche gestartet. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 28,81 Einheiten oder 0,91 Prozent auf 3.185,86 Zähler.

Positive Nachrichten kamen dabei zu Wochenbeginn von der Konjunktur der Eurozone. Denn der Industrieoutput der Währungsunion hat sich im Mai zwar nur minimal, aber dennoch besser entwickelt als erwartet. Es wurden in der Industrie saisonbereinigt 1,1 Prozent weniger Güter hergestellt als im Vormonat, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 1,2 Prozent gerechnet.

Ein Analyst sah das positive Sentiment an Europas Aktienmärkten nur zwischenzeitlich getrübt durch die Turbulenzen bei der portugiesischen Banco Espirito Santo. Doch die weiterhin positiv verlaufende US-Berichtssaison und die darob fester gestartete Wall Street habe auch in Europa für einen freundlichen Wochenstart gesorgt. Für größere Bewegung könne am morgigen Dienstag der deutsche ZEW-Index sorgen.

Bestimmendes Thema war zum Wochenauftakt das Buhlen des US-Pharmakonzerns AbbVie um dessen britischen Konkurrenten Shire. Nachdem die US-Amerikaner den Shire-Vorstand mit ihrem fünften Angebot in der Höhe von 31 Mrd. Pfund (39 Mrd. Euro) für sich gewinnen konnten, verteuerten sich die Anteilsscheine des irischen Arzneimittelherstellers in London um 0,68 Prozent auf 4.903 Pence. Ein Analyst von Cavendish Corporate Finance wertete das Angebot als "fair" und die bevorstehende Übernahme als weniger problematisch als Pfizers Buhlen um AstraZeneca.

Ein weit schmackhafteres Übernahmemetier konnte bereits eine Einigung melden: Der Schweizer Schokoladekonzern Lindt & Sprüngli hat sich mit dem US-Rivalen Russell Stover Candies auf einen Kauf geeinigt. Damit werden die Schweizer zum drittgrößten Schokoladeverarbeiter in den USA. Lindt & Sprüngli notierten an der Zürcher Börse um 2,38 Prozent höher bei 4.610 Franken.

In Lissabon knickten Banco Espirito Santo um 7,48 Prozent auf 0,45 Euro ein. Auf Druck der portugiesischen Zentralbank hat die in Turbulenzen geratene Bank einen geplanten Wechsel an der Spitze des Geldinstitutes vorgezogen. Wie das Geldhaus mitteilte, stimmte der Verwaltungsrat einer sofortigen Neubesetzung zu. Nach bisheriger Planung sollten die Manager erst Ende Juli auf ihre Posten kommen. Espirito Santo hatte erklärt, dass der Volkswirt Vitor Bento neuer Konzernlenker wird und der Chef der portugiesischen Schuldenagentur, Joao Moreira Rato, den Posten des Finanzvorstands erhält.

Airbus hat eine modernisierte Version seines Langstreckenjets A330 angekündigt. Durch neue Triebwerke von Rolls-Royce und aerodynamische Verbesserungen soll A330neo 14 Prozent weniger Sprit je Sitz verbrauchen als die aktuelle Version, wie der europäische Flugzeugbauer am Montag mitteilte. Die ersten Maschinen sollen im vierten Quartal 2017 ausgeliefert werden. Infolge legten Rolls-Royce um 1,25 Prozent auf 1.050 Pence zu, Airbus verteuerten sich um minimale 0,05 Prozent auf 47,14 Euro. (APA, 14.7.2014)