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Netflix' gigantische Datenmassen sorgen für Verstopfung

Foto: Reuters/Galbraith

Videostreamer Netflix soll für Datenstau an US-Internetknotenpunkten verantwortlich sein, so eine Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Unter der Ägide des Internetpioniers David Clark wurde die Leistung des US-Netzes untersucht, das großteils gut funktioniere. Sobald allerdings Netflix ins Spiel kommt, zeigten sich laut CNET erhebliche Auswirkungen auf Geschwindigkeit und Funktion der Datenübertragung.

18 Stunden Stau

So soll Netflix, dessen Videostreaming den größten Anteil an US-Datenverkehr ausmacht, wichtige Datenaustauschpunkte bis zu 18 Stunden täglich verstopfen. Die Schuld dafür schieben sich der Videostreaming-Service und Internetprovider gegenseitig in die Schuhe. Allerdings soll es bereits Deals oder zumindest Verhandlungen zwischen den Partnern geben, um Netflix' Datenpakete umzuleiten, so Heise.

Netzneutralität

Die Untersuchung ist vor allem angesichts der Debatte um ein drohendes Aus für die Netzneutralität heikel. Ein Arbeitspapier der US-Regulierungsbehörde FCC hatte das Einrichten von sogenannten "Special Services“ vorgesehen, durch die IT-Anbieter ihre Daten schneller zum Kunden bringen. Dafür müssten sie extra Verträge mit den Providern abschließen. Die Pläne hatten einen Sturm der Entrüstung verursacht, da Kritiker durch eine Verletzung des Datengleichheit-Prinzips die Freiheit im Netz gefährdet sahen.

Schaden für Nicht-Nutzer

Befürworter der Regelung argumentieren dagegen, dass Netflix' Verhalten jedem Internetnutzer, der nicht Netflix nutze, schade, da seine Verbindung unter den Datenmengen des Videostreamers leide. Daher sei es nur fair, wenn Netflix dazu beiträgt, die Infrastruktur fit zu halten. Eine endgültige Entscheidung hat die FCC noch nicht getroffen. (fsc, derStandard.at, 23.6.2014)