Brüssel - Die EU-Finanzminister haben sich am Freitag auf einen Kompromiss für das Ende von Steuer-Schlupflöchern bei Hybrid-Anleihen geeinigt. Malta gab seine bisherige Blockadehaltung auf. Der griechische Ratsvorsitz erklärte, die Richtlinie könne in einer der nächsten Ratstagungen endgültig verabschiedet werden, sobald die letzten Formalitäten abgeschlossen seien.

Konkret geht es darum, eine doppelte Nicht-Besteuerung solcher Anleihen bei Mutter-Tochter-Gesellschaften in verschiedenen Ländern zu beenden. Hybrid-Anleihen sind Finanzinstrumente, die sowohl Fremd- als auch Eigenkapital aufweisen und in den einzelnen Ländern unterschiedlich eingestuft werden. Dies kann dazu führen, dass Zahlungen in einem Land als steuerlich abzugsfähige Aufwendungen behandelt werden, im empfangenden Land als steuerbefreite Gewinnausschüttung.

Ursprünglich sollte vermieden werden, dass sowohl eine Besteuerung der Mutter als auch der Tochter erfolgt, nun sei der gegenseitige Effekt eingetreten, dass es nirgends mehr eine Besteuerung gibt. Dies wird nun beseitigt. So ist vorgesehen, dass eine Besteuerung im empfangenden Land auf jeden Fall stattzufinden habe, sofern dies im überweisenden Staat abzugsfähig gewesen wäre. (APA, 20.6.2014)