Wien - Bei einer der zwei angemeldeten Gegendemonstrationen zum Auftritt des türkischen Premiers Recep Tayyip Erdogan in Wien kam es am Donnerstagnachmittag zu Tumulten. Wie ein APA-Kameramann berichtete, setzte die Polizei auf der Lassallestraße Pfefferspray ein, um die Zusammenstöße zwischen den Protestierenden zu beenden.

Grund für das "kurze Gerangel" war laut Polizeisprecher Roman Hahslinger eine Flasche, die aus einem Lokal in der Lassallestraße auf den Demonstrationszug geworfen wurde. Hahslinger bestätigte zudem den Einsatz der Sondereinheit WEGA. Ein Polizist sei bei dem Zwischenfall leicht verletzt worden, der Flaschenwerfer wurde festgenommen. Kurz danach beruhigte sich die Situation wieder.

Zunächst ohne Zwischenfälle

Nach Ende der Gegendemo gegen 18 Uhr kam es neuerlich zu Tumulten: Etwa 300 Meter entfernt von der Abschlusskundgebung - hinter einem Großaufgebot an Polizei - hatten sich Anhänger Erdogans unter der U-Bahn-Brücke der U1 in Kagran versammelt. Gegner und Anhänger Erdogans erblickten einander, riefen einander aggressiv zu und erhoben ihre Fäuste. Zunächst blieb die Lage angespannt, aber ohne Zwischenfälle.

Nach dem offiziellen Ende der Gegendemo trafen laut Hahslinger einzelne Gruppen der gegnerischen Lager beim Abströmen aufeinander. Es kam zu Auseinandersetzungen entlang der Wagramer Straße und angrenzenden Straßenzügen, so Hahslinger. 14 Personen wurden festgenommen, darunter einige von beiden Lagern sowie Außenstehende, die beim Gerangel mitgemischt hatten. Um 19.30 Uhr hatte sich die Lage laut Hahslinger auch dort "mit einem normalen Straßenbild" wieder zur Gänze beruhigt. (APA, 19.6.2014)