Das Thema Zeit in der Galerie im Taxispalais: Lois Weinbergers "Invasion".

Foto: Taxispalais

Innsbruck - 1964 gründeten die Tiroler Künstler Paul Flora, Wilfried Kirschl und Oswald Oberhuber in eigens adaptierten Räumlichkeiten der Kulturabteilung des Landes Tirol die Galerie im Taxispalais. Das ambitionierte Ziel war, den modernen Ausstellungsraum als "Informationsgalerie mit überregionalem Programm" zu definieren. Obwohl die junge Galerie ausschließlich mit Geldern des Landes finanziert war, hatte das Kuratorium freie Hand bei der Gestaltung seines Programms. Und so brachte die sogenannte Landesgalerie neben der nationalen auch die internationale Avantgarde nach Innsbruck.

Bereits 1970 wurde Joseph Beuys ausgestellt, erstmals in Österreich konnte man Werke von Gerhard Richter bewundern, und Arbeiten von Donald Judd oder Gilbert & George schafften es in die Provinzhauptstadt. Gedankt wurde das richtungsweisende Programm mit Besucherrekorden. Zum 50. Geburtstag hat man nun für die Jubiläumsausstellung Zeitsprung mit Carola Dertnig, Heinz Gappmayr, Martin Gostner, Peter Kogler, Peter Sandbichler, Eva Schlegel, Martin Walde, Hans Weigand und Lois Weinberger neun Tiroler Künstler versammelt, die hier bereits in einer Einzelausstellung gezeigt worden waren und die international hatten reüssieren können.

Die Arbeiten (großteils für die Ausstellung entstanden) kreisen lose um das Thema Zeit, reflektieren Vergangenes, Gegenwart und Zukunft. Quasi titelgebend prangt in dicken Lettern von der Betonwand Gappmayrs Arbeit war ist wird. Schlegel projiziert auf drehende Rotorblätter Aufnahmen aus dem Weltall, Menschen im freien Fall und das Fortschreiten der Zeit durch die Zeiger ei- ner Uhr. Und Kogler überzieht einen Raum mit einem Geflecht aus Linien, das sich stellenweise verdichtet, dann wieder weitet und so Dynamik erzeugt. (Dorothea Nikolussi-Salzer, DER STANDARD, 17.6.2014)