Vodafone wagt sich in neues Terrain vor. Der britische Telekommunikationskonzern will im Automobilsektor Fuß fassen und sich dafür das italienische Unternehmen Cobra Automotive Technologies einverleiben. Für den Anbieter von elektronischen Diensten für die Autobranche zahle Vodafone 145 Mio. Euro, wie der Konzern am Montag mitteilte.

Mobile Dienste und die multimediale Vernetzung von Geräten halten zunehmend Einzug in Branchen wie dem Automobil-, dem Versicherungs-, dem Transport- oder dem Energiesektor. Vodafone und andere Netzbetreiber wollen sich von diesem sogenannten M2M-Geschäft (machine-to-machine) ein Stück sichern. Sie rechnen damit, dass der Markt rasant wachsen wird. Ein Beispiel für M2M-Anwendungen ist etwa der Einsatz von elektronischen Geräten für die Messung des Energieverbrauchs zu Hause.

Nachverfolgung

Auch die Automobilbranche setzt auf neueste Entwicklungen, etwa um den Standort von Fahrzeugen nachzuverfolgen, und damit bei Unfällen oder im Falle des Diebstahls wertvolle Daten liefern zu können. In diesem Feld ist Cobra, das auch für die Versicherungsindustrie tätig ist, Spezialist. Das Unternehmen hat sich auf Telematik-Anwendungen fokussiert. Cobra bietet aber auch Sicherheitssysteme, wie Einparkhilfen, an. "Wir wollen in dieses Geschäft investieren, um unseren Automobil- und Versicherungskunden eine vollständige Palette an Telematik-Diensten anbieten zu können", erklärte Erik Brenneis, bei Vodafone für das M2M-Geschäft zuständig. Dafür zahlt Vodafone 1,49 Euro pro Cobra-Aktie.

Auch andere Unternehmen haben die Autoindustrie für sich entdeckt. So kündigte der US-Internet-Konzern Google jüngst an, in den kommenden Jahren ein selbstfahrendes Auto ohne Lenkrad und Gaspedal auf die Straße zu bringen. Apple konnte bereits einige Hersteller wie Daimler davon überzeugen, sein Betriebssystem iOS in den Bordcomputern zu installieren. Der Fahrer kann damit sein iPhone mit Funktionen wie Navigation oder Telefon mit identischer Darstellung über das Bediensystem seines Wagens nutzen. (APA, 16.6.